Einsätze
Ueckermünder Ortsfeuerwehr ärgert sich über Fehlalarme
Ueckermünde / Lesedauer: 3 min

Eckhard Kruse
Die Ueckermünder Ortswehr ist immer noch gut aufgestellt. Laut Gemeindewehrführer Enrico Panzlaff, der aktuell auch die Ueckermünder Ortswehr führt, leisten dort 54 Feuerwehrleute momentan ihren Dienst, 16 Frauen und 38 Männer. Dennoch müsse man sich auch Gedanken über die Einsatzbereitschaft am Tage machen, betonte er in seinem Jahresbericht für 2022. Denn viele Kameradinnen und Kameraden seien tagsüber nicht verfügbar, weil sie auswärts ihrer Arbeit nachgehen. Der Belliner Ortswehrführer Thomas Krumnow verwies auf 27 Kameraden und eine Kameradin. Eine weitere Frau sei über eine Zweitmitgliedschaft in Bellin aktiv. In Ueckermünde gibt es 23 Mitglieder in der Jugendwehr, in Bellin sind es elf.

Rückblick auf turbulentes Jahr
Die beiden Feuerwehren der Stadt Ueckermünde haben wieder ein ereignisreiches Jahr hinter sich. Für Krumnow war es turbulent und kaum zu überbieten. Gemeindewehrführer Enrico Panzlaff sprach von den Auswirkungen der Corona–Pandemie, die manche Einschränkung im sozialen Leben der Feuerwehrleute brachte, dem Krieg in der Ukraine und auch von immer weiter steigenden Einsatzzahlen.
Gemeindewehrführer: Hier muss dringend nachgebessert werden!
Die Ueckermünder Kameradinnen und Kameraden mussten im Jahr 2022 insgesamt 169 Mal ausrücken, sagte Panzlaff in seinem Jahresbericht. Das ist nach seinen Worten ein deutliches Plus. Denn im Jahr 2021 seien die Feuerwehrleute noch zu 144 Einsätzen gerufen worden. Den größten Anteil daran hatten die 115 Hilfeleistungseinsätze, zu denen auch die vielen Sturmschäden im Jahr 2022 zählten. Außerdem seien die Frauen und Männer zu 54 Bränden ausgerückt.
„Von den 54 Brandeinsätzen rückten wir 31 Mal zu einer Brandmelde–Anlage aus“, sagte er. Die Anlage sei immer zurückgesetzt worden. Solche Einsätze seien für die Kameradinnen und Kameraden auch eine Belastung. „Denn sie verlassen ihre Familie, stehen vom Esstisch auf oder unterbrechen ihre verdiente Nachtruhe.“ Panzlaff forderte, dass hier dringend nachgebessert werden sollte. Schließlich habe es sich bei den meisten Fällen um Fehlalarme gehandelt.
„Kein Platz für persönliche Befindlichkeiten“
Die Belliner Kameraden zählten im Jahr 2022 insgesamt 59 Einsätze, berichtete Krumnow. Im Ueckermünder Ortsteil überwogen allerdings die Brandeinsätze. Die Feuerwehrleute wurden 34 Mal zum Löschen gerufen. Weiter zählte der Ortswehrführer 24 Hilfeleistungen und eine Übung auf. Krumnow und Panzlaff dankten den Frauen und Männern für ihre Einsatzbereitschaft.
Der Belliner Ortswehrführer Krumnow richtete noch einen Appell an die Ueckermünder Kameraden. Denn dort hatte es im vergangenen Jahr einige Unruhe um die Rücktritte des stellvertretenden Ortswehrführers und des Ortswehrführers gegeben. „Warum sind wir Feuerwehrleute?“, fragte er. Es zähle Kameradschaft, denn nur gemeinsam sei man stark. Persönliche Befindlichkeiten hätten keinen Platz in den Reihen der Feuerwehr.