Demokratie
Ueckermünder streben Wahl für Jugendbeirat im Juni an
Ueckermünde / Lesedauer: 3 min

Eckhard Kruse
Schon länger gibt es in Ueckermünde im Landkreis Vorpommern–Greifswald Bestrebungen, einen Kinder– und Jugendbeirat zu gründen. Einige Jugendliche hatten sich 2021 zusammengefunden, um Ideen zu sammeln und vor allem, um weitere junge Leute zu begeistern. Doch schwere Krankheit, Prüfungen und die Corona–Zeit bremsten das Vorhaben erst einmal aus. Nun stellten sich drei junge Leute im Bürgersaal vor, die ernst machen wollen: Nick Pommerening, der schon eine Lehre zum Pflegefachmann begonnen hat, und die Schüler Niclas Jelitte und Leonie Pieper. Anne Gerlach, die kommissarische Leiterin, hat derzeit nur eine beratende Funktion. Sie studiert gerade in Amerika.
Initiatoren hatten Aufruf an Jugendliche gestartet
Weil es sich um ein noch nicht gewähltes Gremium handelt, nennen sich die Beteiligen bisher „Kinder– und Jugendbeirat in Gründung“. Die drei Jugendlichen bedauerten, dass nur drei Jugendliche dem Aufruf gefolgt waren, sich an dem Prozess zu beteiligen und ihre Ideen für die Jugend in der Stadt vorzubringen. Dafür waren viele Stadtvertreter, Ausschussmitglieder und Mitarbeiter der Verwaltung in den Bürgersaal gekommen.

Eine Satzung ist schon vorbereitet
Die drei Jugendlichen wollen nun die Gründung eines Kinder– und Jugendbeirats auf den Weg bringen. Dafür können sie sich der Unterstützung von Tino Nicolai vom Kreisjugendring Vorpommern–Greifswald sicher sein. Der hat schon in Anklam geholfen, eine Wahl unter allen Jugendlichen zu organisieren. „Dort hat es auch erst drei Schüler gegeben“, berichtete er. Die hätten andere Schüler angesprochen, sodass am Ende ein Beirat gewählt werden konnte.
In Ueckermünde hofft Tino Nicolai, dass es vor den Sommerferien im Mai oder Juni klappen könnte, einen Kinder– und Jugendbeirat zu gründen. Man müsse die Wahl bei einer Jugendvollversammlung der Stadt oder eben über eine Wahl an mehreren Tagen in den Schulen organisieren. Eine Satzung ist schon vorbereitet und bei einigen Absprachen überarbeitet worden. Das Dokument wurde von Anne Gerlach und Nick Pommerening ausgearbeitet. Danach dürfen Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 25 Jahren Mitglied sein.
Lokalpolitiker sprechen ihnen Mut zu
Es gehe darum, dass die Jugendlichen selbst das Heft des Handelns in der Hand haben, erwiderte Tino Nicolai auf eine Diskussion, die unter Stadtvertretern und Ausschussmitgliedern begonnen hatte. Jemand meinte, dass die Jugendlichen erst ihre Hausaufgaben machen müssten, andere vermissten Absprachen über die spätere Zusammenarbeit mit der Stadtvertretung und dem Sozialausschuss, in dem die Jugendlichen ihre Ideen vortragen könnten
Martin Kühl–Mossner (Bündnis für Ueckermünde) äußerte erneut die Idee, dem Beirat zuerst einen Platz in der städtischen Satzung zu geben. Andere machten ihnen viel Mut bei ihrem Vorhaben. Man wolle ihnen auf Augenhöhe begegnen, so Detlef Rabethge (Die Linke).
Bei der Stadt Ueckermünde hätten die Jugendlichen schon einen Ansprechpartner. So schlugen Stadtpräsident Robert Kriewitz (CDU) und Carsten Seeger (SPD) vor, dass sich die Fraktionen zusammen ein Gremium überlegen, das den Kontakt zu den Jugendlichen halten soll.