Ueckermünde hofft auf bald wieder 12.000 Einwohner
Ueckermünde / Lesedauer: 3 min

Riesige Baugebiete, ja, ganz neue Stadtteile könnten in Ueckermünde entstehen. Die Stadt geht bei Bauland voll in die Offensive. Was in zehn oder 15 Jahren daraus wird, bleibt abzuwarten, aber Ueckermünde hat dabei nichts zu verlieren, meint der Bürgermeister. „Ueckermünde ist eines der kleinsten Mittelzentren im Land, wenn wir nicht in der Bedeutungslosigkeit verschwinden wollen, dann brauchen wir unbedingt mehr Einwohner“, sagt Jürgen Kliewe.
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Große Bauland-Offensive
Eine Trendwende bei der Einwohnerentwicklung gebe es zwar schon, aber „es wäre gut, wenn wir bald die 10.000er-Grenze knacken“, formuliert Kliewe das Ziel. Nach der politischen Wende hatte Ueckermünde gut 12.000 Einwohner. Das könnte in absehbarer Zeit wieder so sein. Allein am Schafbrückweg sollen nach Plänen der Sybac Immobiliengesellschaft auf einer zwölf Hektar großen Fläche Wohnungen und Infrastruktur für 500 Menschen entstehen – also ein ganz neuer Stadtteil.
Weniger spektakulär, aber ebenso bedeutsam ist das neue Wohngebiet am Rosenmühler Weg, wo eine regionale Bietergemeinschaft mit der Erschließung von Bauland beginnt und Platz für etwa 14 Baugrundstücke schafft.
„Wir müssen jetzt die Chance ergreifen“
Jetzt sucht die Stadt private Erschließungsträger für zwei weitere große Areale, und zwar am Waldweg in Bellin (1,3 Hektar) und am Kanalweg in Ueckermünde (5,1 Hektar). „Es muss klar sein, das dort nicht schon in drei Jahren gebaut wird, aber wir müssen jetzt die Chance ergreifen, denn wir haben jetzt die Anfragen von Projektentwicklern, die auch Geldgeber mitbringen, die in Ueckermünde investieren wollen“, sagt Kliewe. Diese Interessenten kämen aus Berlin und aus dem Ausland.
Vor fünf Jahren sah das noch ganz anders aus, erinnert sich der Bürgermeister, der damals noch das Bauamt leitete. Es gab so gut wie kein Bauland in der Stadt, das Bauinteressenten angeboten werden konnte. „Wir mussten uns ernsthaft kümmern und Bauland entwickeln, und jetzt sind wir so weit.“
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Motor für die Entwicklung auf anderen Gebieten
Auch die Grünfläche am Kanalweg habe die Stadt schon länger im Blick. „Das Gelände gehört der Stadt, aber wir haben noch gezögert, weil wir nicht genau wissen, wie viel Land für die Kurklinik gebraucht wird.“ Die Stadt lasse nun einen Hektar für eventuellen Mehrbedarf im Zusammenhang mit der Kurklinik liegen, die anderen 51.000 Quadratmeter sollen über ein Interessenbekundungsverfahren für Wohnungsbauprojekte bereitgestellt werden. „Dabei spielen wir bei allen Interessenbekundungsverfahren mit offenen Karten, die Interessenten wissen auch, dass sie Häuser und Wohnungen außerhalb von Ueckermünde vermarkten müssen.“
Dabei sieht Kliewe die Bauland-Offensive der Stadt durchaus auch als Motor für die Entwicklung auf anderen Gebieten. „Mehr Einwohner heißt, mehr Menschen kaufen hier ein, beleben die Innenstadt, gehen in den Tierpark, nutzen die Kulturangebote, kehren in den Gaststätten ein“, argumentiert das Stadtoberhaupt. In den Fraktionen habe dieser Weg überwiegend Befürworter gefunden.
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