Ueckermünder Hafenensemble schon als Modell zu sehen
Ueckermünde / Lesedauer: 3 min

Wie könnte es ausgesehen haben, so ein historisches Hafenensemble aus der Hansezeit? Genaue Vorstellungen dazu hat Wolfgang Schubert, der Chef des Ukranenlandes. Und nicht nur das, denn Zimmermann Dirk Krotz hat schon vor längerer Zeit das Modell eines solchen Ensembles angefertigt. Im Maßstab 1:50, sagt Wolfgang Schubert, und so, dass zum Beispiel der Betrachter sich genau ansehen kann, wie so ein Tretdrehkran aus der Hansezeit funktioniert.
„Geschichte am Fluss”
Entstanden ist die Idee mit dem spätmittelalterlichen Hafenensemble im Ukranenland, sagt Wolfgang Schubert. Und natürlich gehört dies in einen Zusammenhang mit der Pommernkogge. „Wir haben das zusammen konzipiert“, sagt der Ukranenlandchef, und dazu haben die Ukranen seinerzeit Kontakt zu Fachleuten aufgenommen, die sich mit den Details bestens auskennen. Leitmotiv sei es, dem Thema „Geschichte am Fluss“, zu dem bereits das Ukranenland und das Mittelalterzentrum in Torgelow gehören, ein weiteres Kapitel hinzuzufügen.
Entstanden ist schon vor längerer Zeit eine Studie zu dem Hafenensemble. Entstanden sind auch Skizzen, die zeigen, wie das Ensemble aussehen könnte. Eine Planung dazu, untersetzt mit Zahlen, hat das Ukranenland ebenfalls vor längerer Zeit in Auftrag gegeben und an die Stadt Ueckermünde übergeben.
Kosten von rund 635.000 Euro
„Wir freuen uns, dass Bürgermeister Jürgen Kliewe die Initiative ergriffen hat“, sagt Wolfgang Schubert. Nach derzeitigem Stand würde der Bau des Ensembles etwa 635.000 Euro kosten. Der größte Teil davon sind Zuschüsse, die Stadt Ueckermünde müsste einen Eigenanteil von etwa 100.000 Euro schultern.
Entstehen soll von dem Geld ein erlebnispädagogisches Zentrum, mit dem Tretdrehkran, einem Speichergebäude und spätmittelalterlichen Buden – und dies könnte im Verbund mit der Pommernkogge etliche Besucher nach Ueckermünde locken. Dass es funktionieren kann, zeigt die große Resonanz, die die Fahrten mit dem Nachbau eines mittelalterlichen Handelsschiffes bereits jetzt haben.
Die historische Hafenanlage soll am Neuen Bollwerk in Ueckermünde entstehen. „Wir hätten uns zwar einen Platz am Alten Bollwerk gewünscht, wo die Anbindung an die Altstadt besser wäre, aber wir finden es grundsätzlich gut, dass das Thema nun angepackt wird“, sagt Wolfgang Schubert.
Nicht dem Beispiel von Malmö folgen
Er appelliert in dem Zusammenhang an das Ueckermünder Rathaus und an die Stadtvertretung: „Bitte denkt daran, dass für so ein Vorhaben nicht nur ein einmaliger Zuschuss von der Stadt reicht.“ Der Ukranenlandchef meint damit, dass für den Betrieb und Unterhalt des Hafenensembles unter anderem Personalkosten für Museumsmitarbeiter, einen Handwerker und womöglich eine Verwaltungskraft nötig sein werden. „Dabei handelt es sich um einen hohen fünfstelligen Betrag“, sagt Wolfgang Schubert.
Folgekosten, die also eingeplant werden müssen. Ansonsten, so befürchtet der Ukranenlandchef, könnte von dem Hafenensemble womöglich nur eine traurige Kulisse übrig bleiben, eine Steinwüste. So, wie es im schwedischen Malmö zu sehen ist. Dort gab es eine solche historische Hafenanlage. Die Stadt Malmö hat die Finanzierung eingestellt – und damit war das Projekt beendet.
Insofern muss man eine solche Anlage auch wirklich wollen und dafür in die Tasche greifen. Als Gegenwert würde die Stadt Ueckermünde ein weiteres Alleinstellungsmerkmal erhalten, das Interessierte in das Seebad lockt – große sowie auch kleine.
Mehr lesen: Er gilt als Vater des Naturparks "Am Stettiner Haff"