Osterfest
Ukranenland in Torgelow startet nach Streit in neue Saison
Torgelow / Lesedauer: 3 min

Eckhard Kruse
Das größte Boot – die „Svandevit” – liegt noch in der Werft, bei der „Svarog” muss nach der Winterpause das Holz im Flusswasser quellen, damit es wieder ganz dicht wird. Doch das dritte Boot, das eigentlich zum Castrum Turglowe im Stadtzentrum von Torgelow gehört, wurde am Osterwochenende rege genutzt. Immer wieder legten Besucher des Ukanenlands in Torgelow sich auf der „Agnes” in die Riemen, um auf der Uecker wie anno dazumal zu rudern.
Offizieller Start ist 1. Mai
Für den Vereinsvorsitzenden waren der Ostersonnabend und -sonntag erste Höhepunkte für die Öffentlichkeit in diesem Jahr. „Wir haben noch nicht ganz soviel Werbung gemacht”, sagte Wolfgang Schubert. Denn nach der langen Coronazeit und zwei Jahren ohne Osteröffnung müsse sich alles erst wieder einlaufen. So startete die nachempfundene slawische Siedlung an diesen Aktionstagen nicht wie üblich mit 70 oder 80 Akteuren. „Es sind etwa 20 dabei”, so Schubert.
An Personal mangelt es dem Ukranenland nicht, versicherte Vereinschef Wolfgang Schubert. Denn nach den vereinsinternen Querelen um eine angeblich nicht saubere Vorstandswahl im vergangenen Jahr und andere Streitpunkte hätten sich lediglich drei Akteure und Vereinsmitglieder zurückgezogen. „Ein paar alte Mitstreiter sind nicht mehr dabei, ein paar neue sind dazugekommen”, sagte Schubert. Die einheimischen Akteure bekämen über das Jahr viel Hilfe aus Berlin, aus Greifswald und sogar aus Dänemark. Am Osterwochenende fanden schon mal 400 bis 500 Besucher in das Freilichtmuseum, schätzte er.
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Weiter gehen wird es dann am 1. Mai, wenn das Castrum und das Ukranenland den Betrieb offiziell für die Tagesbesucher starten. Die ersten Schüler des Jahres seien indessen schon in der Herberge und im Ukranenland gewesen, berichtete der Vereinsvorsitzende. Die nächsten sind schon in Sicht.
Viele Angebote für die Besucher
Am Wochenende legten sich erst einmal die Musiker um Michel Bach, Ukranenland-Leiter Stephan Thiel und Dario Jana mit mittelalterlichen Klängen für die Besucher ins Zeug. „Ruby Rubinia” aus Berlin tanzte dazu. Der beliebte Kiepenkasper verzauberte die Kinder und Erwachsenen mit seinen Geschichten. Die Gäste schauten den Handwerkern in den Hütten zu, kosteten Schrotbier mit Fladenbrot und konnten die Ostereier nach einer überlieferten Technik bestaunen. Elisabeth Cichy hatte die Eier in Zwiebelschalen gekocht. In das Braun kratzte sie kunstvolle Muster und Figuren. „Das habe ich von meiner Großmutter gelernt”, erzählte die gebürtige Polin, die schon lange in Deutschland wohnt. Mit dieser Technik würden die Eier ewig halten. Denn das Innere trockne mit der Zeit einfach aus.