Defender Europe 2020

US-Soldaten kommen nach Torgelow

Torgelow / Lesedauer: 2 min

Wegen der Verlegung von US-Soldaten zum Großmanöver „Defender Europe 2020“ in Polen und im Baltikum kommt auf den Bundeswehr-Standort Torgelow die Rolle des Gastgebers für Hunderte GIs zu.
Veröffentlicht:23.01.2020, 14:59

Von:
  • Holger Schacht
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Es scheint so, als habe er eine Vorahnung oder bereits exklusive Vorab-Infos gehabt, jedenfalls wird seine Ansicht jetzt mit Leben erfüllt: Oberstleutnant Nikolai Schwan, der Kommandeur des Jägerbataillons 413, hatte bei seiner Einführungsrede vor Politik und Gesellschaft in Torgelow den dortigen Bundeswehr-Standort als „Sprungbrett“ mit Blick auf die Nato-Partner im Baltikum bezeichnet.

Hunderte Soldaten der US-Army kommen nach Torgelow

Gut 20 Monate nach Schwans geostrategischer Einschätzung werden in Torgelow zwischen Ende Februar und Anfang März mehrere Hundert Soldaten der US-Army erwartet. Für die richtet die Bundeswehr in der Ferdinand-von-Schill-Kaserne eine Versorgungsstation ein, wo sich die GIs ausruhen und schlafen sollen. Geplant ist zudem ein Versorgungsstützpunkt für die US-Soldaten auf dem Truppenübungsplatz Jägerbrück.

Gastgeber für die Verbündeten aus den Staaten wird der Standort Torgelow wegen der Großübung „Defender Europe 2020“. Bei der nehmen 37 000 Kräfte aus 18 Nato-Ländern an gemeinsamen Übungen in Polen, dem Baltikum und in Georgien teil. Dafür verlegen die USA auf drei Routen eine Division mit 29 000 Soldaten in die Übungsgebiete.

Konvois mit US-Panzern auch über die A 20

20 000 Soldaten und fast halb so viele Fahrzeugen (darunter 1000 Panzer) kommen über den großen Teich. Eine der Europa-Routen ab den Häfen in Bremerhaven, Antwerpen, Amsterdam und dem Flughafen Hamburg führt über die A 24 und A 20 in Richtung Stettin. „Die Konvois fahren von 20 bis 6 Uhr, um die Auswirkungen für die Bevölkerung möglichst gering zu halten. Sie werden jeweils aus maximal 20 Fahrzeugen plus Anhänger bestehen“, sagte ein Sprecher der Bundeswehr auf Nordkurier-Nachfrage. Der Rücktransport von Material und Armee-Kräften ist für Juni geplant. Auf der Schiene sind lange Güterzüge mit US-Panzern bereits Richtung Osten über Sachsen unterwegs gewesen.

„Was konkret in der Versorgungsstation am Standort Torgelow vorgesehen sein wird, ist noch nicht entschieden“, sagte der Sprecher der Bundeswehr. Nähere Einzelheiten über die Verlegung durch MV wollen Landes-Innenminister Lorenz Caffier (CDU) und Brigadegeneral Gerd Kropf, Kommandeur des Landeskommandos MV, am kommenden Dienstag in Schwerin mitteilen.