Stromausfall

Wärmestuben und Notstrom-Aggregate für möglichen Blackout

Ueckermünde / Lesedauer: 3 min

Die Städte und Gemeinden müssen sich auf den Ernstfall vorbereiten, wenn für mehrere Tage der Strom fehlt. Sie richten Anlaufstellen und Wärmestuben ein.
Veröffentlicht:29.12.2022, 07:19
Aktualisiert:29.12.2022, 07:25

Von:
  • Author ImageEckhard Kruse
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Der Ueckermünder Bürgermeister Jürgen Kliewe (parteilos) geht davon aus, dass es in diesem Winter keinen großen Blackout geben wird und der Strom nicht über längere Zeit ausfallen wird. Dabei beruft er sich auf eine Informationsrunde mit dem Netzbetreiber E.dis. „Dort hat man eine Wahrscheinlichkeit bei 0,01 Prozent errechnet“, sagte er. Denkbar wären dagegen regionale Stromausfälle über einige Stunden.

Dennis Gutgesell, Geschäftsführer der Stadtwerke Torgelow, kann sich auch nicht vorstellen, dass ein Gasmangel der Grund sein wird, dass Wohnungen nicht geheizt werden können.

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Notfallpläne für Katastrophenfall

Dennoch müssen sich die Städte und Gemeinden auf einen Katastrophenfall einrichten und Notfallpläne erstellen. In Ueckermünde wird der Ueckersaal im Rathaus die Anlaufstelle für die Bürger sein. Hier könnten sich Bürger informieren, Handys oder Akkus für medizinische Geräte aufladen. Das dafür notwendige Notstromaggregat werde leider erst im März geliefert, so Kliewe. Für den Fall, dass Wohnungen nicht geheizt werden können, stehe als Wärmestube der Speicher des Kulturspeichervereins zur Verfügung. Denn hier gebe es einen Ofen, der mit Holz beheizt werden kann.

In Torgelow ist das Rathaus in der Bahnhofstraße 2 als zentrale Anlaufstelle vorgesehen, teilte der stellvertretende Bürgermeister Peter Krause mit. Das Rathaus sei schon vor mehreren Jahren mit einer stationären Notstromversorgung ausgerüstet worden. Weil bei einem Stromausfall auch das Handynetz ausfallen oder überlastet sein könnte, seien entsprechende Funkverbindungen zum Landkreis und zur Leitstelle eingerichtet und getestet worden.

In den umliegenden Amtsgemeinden sind Anlaufstellen in den Gemeindehäusern Wilhelmsburg, Rothemühl, Hammer an der Uecker, Altwigshagen und in Ferdinandshof in der Alten Schule sowie im Brandstall vorgesehen.

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Weite Notfall-Orte im Gespräch

Sollte sich der Stromausfall über einen längeren Zeitraum hinziehen, würden in Torgelow weitere Gebäude einbezogen werden. Im Gespräch ist dabei der Ueckersaal. Hier könne mit dem Rathausaggregat die Fernwärme zu den Heizkörpern gepumpt werden, so Dennis Gutgesell.

Denn bei Gebäuden, die kein Notstromaggregat haben, könne es bei einem Stromausfall passieren, dass die Wohnungen oder Büros kalt bleiben. Weil die Fernwärme-Pumpen im Keller ohne Strom nicht funktionieren. Weitere Gebäude – zum Beispiel Turnhallen – könnten möglicherweise hinzukommen. Die Stadt bittet aber alle Bürger, so weit es geht, selbst vorzusorgen.

Auch in Eggesin und in den Amtsgemeinden hat man keine Probleme mit Notstromaggregaten, so Bürgermeisterin Bianka Schwibbe. Für die Stadt und Hoppenwalde wird die Grundschulturnhalle in der Waldstraße zur Wärmeinsel und Notfallmeldepunkt hergerichtet. Der Stab arbeite im Bauamt. In Vogelsang-Warsin und Hintersee können sich die Bürger zum Multiplen Haus begeben. Weitere Orte: Ahlbeck und Lübs (jeweils Sportlerheim), Altwarp (Gemeindesaal), Grambin (Campingplatz), Leopoldshagen (Grundschule), Liepgarten (Vereinshaus und Kita „Uns Kinnerhus“), Luckow (Alte Feuerwehr und die Wärmeinsel Vogelsang-Warsin), Luckow, Ortsteil Rieth (Wärmeinsel Ahlbeck), Meiersberg (Gemeindehaus/Kita), Mönkebude (Haus des Gastes).

Bianka Schwibbe fehlt aber immer noch ein Leitfaden vom Land. Bis jetzt sei auch nicht klar, nach wie vielen Stunden Stromausfall ein Notstromaggregat angestellt werden und wann der Behördenfunk in Betrieb genommen muss. Informationen dazu soll es nun am 9. Januar geben.