Ausbildung
Warum sich ein Feuerwehrmann von seinem Bart trennen muss
Ferdinandshof / Lesedauer: 3 min

Eckhard Kruse
Marco Simm wird sich wahrscheinlich bald von seinem Vollbart trennen müssen. Als Feuerwehrmann dürfte er den Gesichtsschmuck zwar noch tragen, erläuterte der Ferdinandshofer Gemeindewehrführer Maik Kremkow beim Tag der offenen Tür am Feuerwehrhaus.
Gleich zwei neue Interessenten
Doch wenn Marco Simm die begonnene Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger absolviert hat, dann müsse der Bart verschwinden. Das sei so vorgeschrieben. Denn mit dem Bart dürfe er bei Einsätzen nicht mit der Atemschutzmaske eingesetzt werden. Am Sonnabend wurde Simm nun zum Feuerwehrmann befördert.

Damit war er einer von acht Personen, die am Sonnabend zum Feuerwehrmann oder zur Feuerwehrfrau befördert wurden, so der Gemeindewehrführer. Daneben gebe es aber noch sieben Feuerwehranwärter, die erst den Grundlehrgang absolvieren müssen. Einer von ihnen komme aus der eigenen Jugend. Die anderen hätten als Erwachsene Interesse bekundet. „Beim Tag der offenen Tür haben zwei Leute auch noch neue Anträge bekommen“, sagte Maik Kremkow.
Das spricht für einen großen Zulauf. Die Feuerwehr Ferdinandshof kommt zusammen mit der Löschgruppe Blumenthal auf insgesamt 64 aktive Kameraden. 58 davon gehörten zum Löschzug Ferdinandshof. Das liegt im Bereich der Ueckermünder Ortsfeuerwehr, die im März dieses Jahres 54 Aktive umfasste. Würde man die Ortswehr Bellin dazurechnen, komme Ueckermünde aber im gesamten Stadtgebiet auf 81 Mitglieder. Die Ferdinandshofer konnten sich im Feuerwehrhaus umschauen und auch den neuen Raum für die Jugendwehr besichtigen. Die 20 Jugendlichen hatten bislang keine eigene Umkleide, berichtete Kremkow.
Einsätze vor Zuschauern simuliert
Die alten Spinde der Erwachsenen konnten verwendet werden. Die Kameraden Martin Frieß und Thomas Leppin tapezierten und strichen zum Schluss auch die Wände. Ihnen wurde beim Appell gedankt. Genauso wie Carmen Reppe und Dietmar Gerdau, die schon über viele Jahre den Erbseneintopf für die Feuerwehr zubereiten. Zwei Kameraden wurden zudem zum Feuerwehrmann und zur Feuerwehrfrau befördert, so Maik Kremkow.

Des Weiteren gab es eine Technikschau, Chemikalienschutzanzüge (CSA) wurden gezeigt, ein DJ spielte auf. Die Jugendwehr führte einen kleinen Löscheinsatz vor. Und die erwachsenen Kameraden und Kameradinnen hatten sich ein Schrottauto besorgt.
Sie setzten eine Übungspuppe auf den Fahrersitz und zeigten den Zuschauerinnen und Zuschauern, wie sie im Ernstfall vorgehen, wenn eine verletzte Person im Auto eingeklemmt ist. Sie entfernten die Heckscheibe. Ein Kamerad hielt Kontakt mit dem Verletzten.
Die anderen nahmen mit Schere und Spreizer die Hintertür und die Vordertür heraus. Mithilfe eines Rettungszylinders wurde auch das Dach angehoben — und so die Puppe befreit.