Windkraft-Konzern setzt Geld gegen den Widerstand
Torgelow / Lesedauer: 2 min

Während einer Info-Veranstaltung der Windenergie-Firma Enertrag gab es die Neuigkeit: Ein Vertrag zwischen den Stadtwerken Torgelow und Enertrag, der unter anderem regelt, dass es eine Beteiligung für Lübser Bürger gibt, wenn nahe der Gemeinde ein Windpark gebaut und ans Stromnetz angeschlossen ist. Zusammengefasst: Wenn ein Windpark komme, dann könnten Anwohner von einem bis zu 50 Prozent niedrigeren Strompreis profitieren.
Bürgermeister lobt den Vorstoß
Ossip Storm, der Bürgermeister von Lübs, findet das Angebot angebracht. Seine Gemeinde habe in Gesprächen mit Enertrag darauf gedrängt. „Es muss schließlich etwas geben, dass gegenüber den Nachteilen, die so ein Windpark hat, auch Vorteile für die Leute bringt“, sagte der Bürgermeister auf Nordkurier-Nachfrage. Er hofft, dass die Lübser im Geldbeutel merken, dass diese Beteiligung auch wirklich etwas bringt.
Kritik von der Bürgerinitiative
Ganz anders sieht es Thea Funk, Vorsitzende der Bürgerinitiative (BI) „Freie Friedländer Wiese“. Bei dem Thema gebe es zu viele Unwägbarkeiten, meint sie. Entgegen der Auffassung, dass der Windpark bei Lübs gebaut wird, stehe noch gar nicht fest, ob sich dort einmal Windräder drehen werden. Das in Aussicht gestellte Angebot soll ihrer Ansicht nach den Widerstand gegen die Windparkpläne bröckeln lassen.
Falls es zum Bau komme, dann hätten nur Lübser etwas davon. Aber mit Sicherheit nicht alle, sondern nur diejenigen, die sich auf die Bedingungen einlassen – zum Beispiel, Kunden bei den Torgelower Stadtwerken zu werden. „Ich denke schon, dass es einige sein könnten“, sagt Thea Funk. Allerdings haben die Mitglieder ihrer BI, die in Lübs wohnen, bereits gesagt, dass sie sich „ihre Heimat nicht abkaufen lassen werden“.