Ferienhäuser

Zoff um Tinyhäuser am Haff – Pläne liegen auf Eis

Vogelsang-Warsin / Lesedauer: 3 min

Ulrike Leye, die Tiny-Häuser als Ferienhäuser will, fühlt sich hingehalten. Bürgermeister Ingo Grönow widerspricht. Finden die Akteure noch zueinander?
Veröffentlicht:01.11.2022, 11:21
Aktualisiert:01.11.2022, 11:25

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Ja zum sanften Tourismus, ja zur Nachhaltigkeit – aber warum gibt es dann kein klares Ja zu einem Projekt in Vogelsang-Warsin, das genau darauf zielt? Die Unternehmerin Ulrike Leye, die unter der Marke „Auszeit am Haff“ bereits erfolgreich Ferienwohnungen im Dorf anbietet und mit dem Ausbau der alten Bäckerei Spiegel auch das Café „Auszeit im Glas“ schuf, versteht die Welt nicht mehr.

Mehrmals schon hat sie den Gemeindevertretern ihr Entwicklungskonzept vorgestellt (der Nordkurier berichtete) und die Baupläne angepasst, beispielsweise zusätzliche Parkplätze ausgewiesen.

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Das Wesentliche des Projektes sind die Tinyhäuser auf dem weitläufigen hinteren Grundstück und einzelne Caravanstellplätze sowie ein Therapie- und Begegnungszentrum und Wohnungen in der Alten Schule.

„Bei positiven Signalen ist es geblieben”

„Bei positiven Signalen aus dem Gemeinderat und vom Bürgermeister ist es geblieben, trotz Nachfragen gab es bisher keinen Aufstellungsbeschluss von der Gemeinde für die Tiny-Häuser und die Stellplätze“, beklagt Ulrike Leye.

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Sie glaubt inzwischen, dass die Gemeinde ihr gegenüber nicht mit offenen Karten spielt und sie hinhalte. „Das geht schon so seit 2019, inzwischen glaubt auch der Investor für die Tiny-Häuser nicht mehr daran, dass die Gemeinde diese Entwicklung will“, erklärt Ulrike Leye.

Bürgermeister Ingo Grönow widerspricht vehement. „Wir finden es gut, was Frau Leye plant“, sagt er. Dem Bau des Therapiezentrums und der Wohnungen sei inzwischen zugestimmt worden. Und die Tiny-Häuser?

Streit um Stellplätze

Das Bauamt in Eggesin teilt dazu mit, dass für dieses Bauvorhaben ein zweistufiger Bebauungsplan erforderlich sei. Dies sei mit Ulrike Leye besprochen worden. „Hierzu ist ein Antrag auf Einleitung eines Bauleitplanverfahrens beim zuständigen Amt zu stellen, dies ist bisher jedoch nicht erfolgt“, heißt es vom Amt.

Bezüglich des geplanten Caravanstellplatzes wünsche sich die Gemeinde noch Bedenkzeit, da sie unter Umständen selbst plant, einen Caravanstellplatz zu betreiben.

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Ulrike Leye wirft ein, sie wolle keinen Caravanstellplatz im üblichen Sinne bauen, nur fünf Stellplätze mit großen Abständen, für ein besonders ruhebedürftiges Klientel. Auf Nachfrage erklärt auch Bürgermeister Grönow, dass er da keine Konkurrenz sehe. Alles in allem scheint die Situation tatsächlich festgefahren zu sein.

Nun hat sich bei der Vermessung für das Therapiezentrum ergeben, dass die Straßenbäume auf privatem Grund gepflanzt wurden und auch die Straßenbeleuchtung vor dem Café auf Privatland steht. Anfang November gibt es einen Grenzfeststellungstermin, teilt Ulrike Leye mit. „Es wird wahrscheinlich ungemütlich“.