B 110 ab Montag gesperrt – auch Usedom-Urlauber betroffen
Neetzow-Liepen/Stolpe / Lesedauer: 4 min

Mareike Klinkenberg
Am kommenden Montag wird es ernst. Wie angekündigt starten im Landkreis Vorpommern-Greifswald die Straßenbauarbeiten an der B 110 zwischen Görke und Jarmen und die Strecke wird deshalb voraussichtlich für vier Wochen bis zum 30. April voll gesperrt.
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Verkehr zur Insel Usedom wird umgeleitet
Die Arbeiten werden sich auf zwei Bauabschnitte und zwar zum einem von Groß Toitin über Padderow, Neetzow bis zum sogenannten „Zigeunergrund“ nahe der Abfahrt nach Steinmocker verteilen. Das andere Baufeld liegt weiter östlich zwischen den Abfahrten nach Dersewitz sowie Stolpe an der Peene.

Während die großen Verkehrsströme, beispielsweise von der Autobahn in Richtung Insel Usedom, weiträumig über die L 35 und Völschow sowie die B 199 umgeleitet werden, können die Anwohner im Nahbereich zumindest teilweise auf Gemeinde- und Kreisstraßen ausweichen. Dennoch müssen Umwege in Kauf genommen werden. Mitten in der Baustelle liegt die Gemeinde Neetzow-Liepen, deren Bürgermeister anstrengende Wochen auf Einwohner und Gewerbetreibende seiner Dörfer zukommen sieht.
Arbeit, Arzt, Einkaufen – Einwohner sorgen sich
„Die Nachrichten über die anstehende Sperrung ist natürlich eingeschlagen wie eine Bombe. Nicht wenige Anwohner haben sich gefragt, wie sie zur Arbeit kommen, die Kinder in die Schule, zum Einkaufen oder zum Arzt“, sagt Matthias Falk.
Mittlerweile hätten sich die Wogen etwas geglättet und fast jeder hätte für sich Möglichkeiten und Lösungen gefunden. Auch wenn er zugegeben muss, dass gerade diejenigen, die in Richtung Jarmen und Greifswald unterwegs sind, stärker betroffen sein werden, als die Pendler nach Anklam.
Baumaßnahme bis Anfang Mai beendet?
Mittlerweise haben die betroffenen Anwohner jedoch eine Information durch die Baufirma erhalten. Die Hiobsbotschaft, dass Padderow über Tage nicht zu erreichen ist, hat sich als Fehlinformation herausgestellt.
Ansonsten hat er die Zusage der Bauleitung, dass in den nächsten Wochen aktuell reagiert und individuell mit den Anliegern kommuniziert wird, damit trotz Baustelle alle ihren alltäglichen Wegen nachgehen können, die Pflegedienste ihre Patienten erreichen, die Post kommt und der Müll abgefahren wird. „Der Anliegerverkehr wird gewährleistet, aber wir werden uns auf Unannehmlichkeiten einstellen müssen“, sagt Matthias Falk und hofft derweil, dass das Wetter mitspielt und die Baumaßnahme bis Anfang Mai auch wirklich durchgezogen werden kann.
„... muss gemacht werden“
Die Nachbargemeinde Stolpe kommt dagegen diesmal mit einem blauen Auge davon. Einzig die Einwohner von Dersewitz und Grüttow müssen auf Umleitungen ausweichen. Stolpe selbst sei seiner Kenntnis nach über mindestens eine der regulären Zufahrten zu erreichen, so Bürgermeister Marcel Falk. Er sieht die Baumaßnahmen generell eher pragmatisch. „Was gemacht werden muss, muss gemacht werden. Wir werden über die vier Wochen schon klarkommen“, meint er.
Fahrgäste sollten Busgesellschaft anrufen
Größere Sorgen macht sich dagegen Marco Labahn, der Betriebsleiter der Anklamer Verkehrsbetriebe (AVG). Die offizielle Umleitungsstrecke bringt ihm für den Betreib der Buslinie nach Jarmen gar nichts. „Zum Glück sind zumindest während der ersten zwei Wochen der Bauphase Ferien“, sagt er. Für die restliche Zeit sei mit den Bauverantwortlichen vereinbart, dass zumindest der allmorgendliche Schülerverkehr regulär bis 8 Uhr die Baufelder passieren kann. Am Nachmittag könnte es sein, dass die Kinder direkt an der Schule auf alternative Busse verteilt werden, die sie dann nach Hause bringen würden.
All denjenigen, die in den nächsten vier Wochen außerhalb des Schülerverkehrs in dem betreffenden Bereich zwischen Anklam und Jarmen mit dem Bus fahren wollen, empfiehlt er, vorher telefonisch mit der AVG Kontakt aufzunehmen. Auch wenn diese Strecke eigentlich keine Rufbusstrecke sei, würde man hier vorübergehend individuell auf Fahrtanfragen reagieren müssen, so Labahn.