Vollsperrung
Brücke nach Usedom dicht – das passiert mit dem Rettungsdienst
Wolgast / Lesedauer: 2 min

Ralph Sommer
Die am Montag beginnende einwöchige Vollsperrung der Wolgaster Peenebrücke für den Autoverkehr stellt auch den Rettungsdienst vor enorme Herausforderungen. Denn auch wegen des erwarteten Spätsommers herrscht in den Ostseebädern auf der Insel Usedom noch einmal Saison, sodass mit mehr Noteinsätzen zu rechnen ist als im Winter.
Mehr lesen: Schwerer Unfall durch Verkehrskollaps vor Usedom
Während vor der Zecheriner Brücke im Süden der Insel Usedom in beiden Richtungen kilometerlange Staus zu befürchten sind, wird in Wolgast ab Montagmorgen nichts mehr gehen — mit einer Ausnahme: Für die Fahrzeuge im Rettungsdienst wollen die Planer und Baufirmen entsprechende Sonderpassagen sichern.
Rettungsfahrzeuge müssen auf Fußweg fahren
Eng im wahrsten Sinn des Wortes wird es vor allem am Dienstag. Denn an diesem Tag soll auf das stark abgefahrene Klappteil der Peenebrücke eine Spezialschicht, ein sogenannter reaktionsharzgebundener Dünnschichtbelag (RHD–Belag), überlappend aufgetragen werden. Während an den anderen Tagen der Vollsperrung die Fahrzeuge mit Blaulicht noch über die normale Autopassage der Brücke geleitet werden, sei das am Dienstag nicht möglich, sagt ein Sprecher des Straßenbauamtes Mecklenburg–Vorpommern. In Absprache mit den Rettungsdiensten würden die Blaulichtfahrzeuge an diesem Tag im Schritttempo über den nicht gesperrten Bürgersteig der Brücke gelotst. Das werde so auch für die im Noteinsatz befindlichen Fahrzeuge der Polizei gelten. Außergewöhnlich, aber wohl die effektivste Lösung.
Weil die Fußgängerpassage relativ schmal ist, seien die DRK–Fahrzeuge angehalten, für den gesamten Zeitraum der Brückensperrung nicht die größeren Koffer–Rettungswagen einzusetzen, sagte ein Sprecher der Rettungsleitstelle in Greifswald. Stattdessen kämen die weniger breiten Notarzt–Transporter zum Einsatz. Zusätzliche Rettungsfahrzeuge müssten deshalb nicht auf der Insel stationiert werden.
Rettungshubschrauber „Christoph 47“ normal einsatzbereit
Löschfahrzeuge der Berufsfeuerwehr Wolgast können die Brücke dagegen nicht passieren. „Wir haben deshalb einen Sondereinsatzplan mit den betreffenden Freiwilligen Feuerwehren auf der Insel aufgestellt, sagte Wehrführer Andreas Kycia. Demnach würden tagsüber die Feuerwehren in Bandemin, Trassenheide, Karlshagen, Zinnowitz verstärkt in Bereitschaft versetzt. Nachts stehe dann noch die Freiwillige Feuerwehr in Sauzin zur Verfügung.
Keinerlei Veränderungen soll es dagegen in der Sperrwoche für die Luftrettung geben. „Unsere Station in Greifwald mit dem Rettungshubschrauber Christoph 47 werde ganz normal besetzt sein und im Einsatz bleiben“, sagte eine Sprecherin der DRF Luftrettung in Filderstadt. Notfälle auf Usedom seien luftseitig also ohne irgendwelche Einschränkungen abgesichert.