Staugefahr

Das müssen Sie zur Brückensperrung nach Usedom wissen

Wolgast / Lesedauer: 3 min

Durch die Brückensperrung nach Usedom ergeben sich einige Schwierigkeiten etwa für Autofahrer, Schüler und den Rettungsdienst. Das sind Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Veröffentlicht:03.09.2023, 11:41

Von:
  • Ralph Sommer
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Ab Montagmorgen, 8 Uhr, wird die Peenebrücke in Wolgast für eine knappe Woche voll gesperrt sein. Für Inselbewohner, Touristen und Menschen, die auf der Insel arbeiten, aber woanders leben, bedeutet das Stress pur. Denn die Umleitungsstrecke ist etwa 70 Kilometer lang und führt über die marode Zecheriner Brücke im Süden der Insel Usedom. 

Warum ist die Brücke so lange gesperrt?
In den vergangenen Monaten waren bei Bauwerksprüfungen sowohl Schäden an den Über- als auch an den Unterbauten der Brücke festgestellt worden. Nach ersten Reparaturen, Asphaltierungsarbeiten und der Erneuerung der Brückengeländer erfolgt nun die Instandsetzung der Klappteils. Daher ist eine Vollsperrung notwendig. 

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Warum fällt diese Sperrung mitten in die Urlaubssaison?
Bayern und Baden–Württemberg sind die einzigen Bundesländer, in denen noch Sommerferien sind. Entsprechend bevölkern noch immer viele Touristen das Urlaubsland Mecklenburg–Vorpommern — natürlich auch Usedom. Zuletzt hatten Kritiker ihr Unverständnis darüber geäußert, dass die Vollsperrung der wichtigsten Zufahrt zur Urlauberinsel noch in der Ferienzeit erfolgt. Doch für die Aufbringung eines sogenannten reaktionsharzgebundenen Dünnschichtbelags (RHD–Belag) seien eine bestimmte sommerliche Außentemperatur und Luftfeuchtigkeit erforderlich, heißt es vom Straßenbauamt Neustrelitz. Eine halbseitige Sperrung wäre demnach aus Sicherheitsgründen nicht möglich gewesen.

Wie wird der Verkehr umgeleitet?
Der Autoverkehr wird komplett über die ebenfalls marode Zecheriner Brücke im Süden der Insel Usedom umgeleitet. Das ist ein Umweg von bis zu 70 Kilometern. Es wird befürchtet, dass sowohl in Wolgast sowie auf der gegenüberliegenden Inselseite und auch vor der Zecheriner Brücke lange Staus entstehen. Um zur Zecheriner Brücke zu gelangen, müssen Autofahrer über die sogenannte Redoute bei der Hansestadt Anklam fahren. Die Staus könnten sich bis dorthin ziehen.

Fußgänger können die Peenebrücke indes weiterhin passieren. In Abstimmung mit der Stadt Wolgast wird ein Pendelverkehr zu kostenlosen und zeitlich unbegrenzt nutzbaren Sonderparkplätzen am Fischmarkt, am Altstadtparkplatz in der Wilhelmstraße, dem Rungeplatz und dem Parkplatz „Festwiese“ an der Bahnhofstraße nahe dem Hauptbahnhof eingerichtet. Inselseitig kann der Parkplatz in Mahlzow nahe der Brücke genutzt werden.

Schüler von Usedom, die außerhalb der Insel Schulen besuchen, fahren mit ihrem jeweiligen Bus bis zum letzten Bahnhof vor der Peenebrücke. Dort setzen sie dann in die Usedomer Bäderbahn (UBB) um, die sie über die Peenebrücke bringt. Auf Festlandseite fahren sie dann mit einem Bus weiter zu ihrem Ziel. Die UBB weist daraufhin, dass es durch die Sperrung zu Verzögerungen kommen kann, auch im Schülerverkehr. Die Busfahrkarten der Schüler gelten im Zeitraum der Brückensperrung auch für den Zug. Die veränderte Linienführung weist das Unternehmen auf seiner Internetseite aus. 

Wie funktioniert in dieser Zeit der Rettungsdienst?
Der Rettungsdienst kann auch während der Vollsperrung mit Blaulicht die Brücke passieren. Allerdings nicht am Dienstag: An diesem Tag wird der RHD-Belag aufgetragen, und die Fahrbahn ist dadurch nicht passierbar. In Absprache mit den Rettungsdiensten würden die Blaulichtfahrzeuge an diesem Tag im Schritttempo über den nicht gesperrten Bürgersteig der Brücke gelotst. Das werde so auch für die im Noteinsatz befindlichen Fahrzeuge der Polizei gelten, so ein Sprecher des Straßenbauamtes Mecklenburg–Vorpommern.

Der in Greifswald stationierte Rettungshubschrauber „Christoph 47“ werde uneingeschränkt einsatzbereit sein, sagte eine Sprecherin der DRF Luftrettung.