Lebensgefahr

Dramatische Badeunfälle auf Usedom - Retter warnen Strand-Besucher

Koserow / Lesedauer: 2 min

Auf Usedom mussten Rettungsschwimmer in dieser Woche mehrfach ihr eigenes Leben riskieren. Strand-Besucher hatten das Badeverbot ignoriert. Der Leichtsinn bringt manche Retter in Rage.
Veröffentlicht:07.09.2022, 17:50
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  • Author ImageZoltán Szabó
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Nach den dramatischen Rettungseinsätzen auf der Insel Usedom warnen die DLRG-Rettungsschwimmer eindringlich davor, bei Roter Flagge schwimmen zu gehen. Die Rote Flagge stehe für ein absolutes Bade-Verbot. „Wer trotz Roter Flagge schwimmen geht, riskiert Leib und Leben! Das ist gefährlich”, betont Pressesprecher Thorsten Erdmann vom DLRG Landesverband Mecklenburg-Vorpommern.

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Jeder Badegast sollte sich vorab über die Bedeutung der Flaggen informieren, empfiehlt der DLRG Pressesprecher. Die Gelbe Flagge stehe etwa für "Baden auf eigene Gefahr und nur für sichere Schwimmer", also Badeverbot für unerfahrene Schwimmer, Kinder und Ältere.

Vermehrt Rettungseinsätze an der Ostsee

Die Rettungseinsätze wegen leichtsinniger Schwimmer haben sich zuletzt gemehrt. Trotz Badeverbot bei Windstärke 7 wagten sich etwa am Dienstag am Ostseestrand auf Usedom immer wieder Menschen in die Fluten. Bei einem gefährlichen Einsatz auf der Ferieninsel Usedom geriet einer der Retter gar selbst in Not.

Bundesweit fast 200 Badetote

Laut DLRG sind allein bis zum 20. Juli bundesweit 199 Menschen ertrunken. In Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Schleswig-Holstein waren es 45 Badetote, berichtete die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Viele Kinder haben während der Pandemie nicht schwimmen gelernt. Es seien zudem halb so viele Rettungsschwimmer ausgebildet worden wie in normalen Jahren, so die Analyse des Verbands.

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DLRG warnt vor erneutem Lockdown

Ein erneuter flächendeckender Lockdown der Schwimmbäder, wie er im Falle eines Energie-Engpasses im Herbst und Winter denkbar ist, müsse so lange wie möglich vermieden werden, erklärte die Präsidentin der DLRG, Ute Vogt gegenüber NDR1 Welle Nord. Die Zeit werde gebraucht, um Schwimmkurse für Anfänger und die Ausbildung neuer Rettungsschwimmer nachzuholen.