B111-Ortsumgehung
Neue Usedom-Brücke soll ab 2025 gebaut werden
Wolgast / Lesedauer: 3 min

Frank Wilhelm
Laut dem Schweriner Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) ist es nicht weniger als ein „Meilenstein“, den die Ortsumgehung Wolgast (Vorpommern-Greifswald) am Donnerstag genommen hat. Gemeint ist die Vergabe der sogenannten Ausführungsplanung für den Bau der Peenestrom-Brücke, über die künftig die B 111 führen soll.
Mit der neuen Trasse, die schon seit Jahrzehnten gefordert wird, soll insbesondere die durch den Urlauberverkehr Richtung Usedom geplagte Innenstadt von Wolgast entlastet werden. Meyer geht davon aus, dass der gesetzte Zeitplan gehalten wird und der Startschuss für den Brückenbau 2025 erfolgt.
Stuttgarter Ingenieure planen weltweit Brücken und Gebäude
Mit der 4,8 Millionen Euro teuren Planung wurde das weltweit agierende, in Stuttgart ansässige Ingenieurbüro Leonhardt, Andrä und Partner (LAP) betraut. Neben vielen weiteren Bauten hat das Unternehmen auch zahlreiche bekannte Brücken geplant, so die Neckarbrücke in Benningen, die Tamina Brücke in der Schweiz oder die Queensferry Crossing bei Edinburgh (Schottland).
Die „Zügelgurtbrücke“ über die Peene soll insgesamt 1,4 Kilometer lang werden. Die lichte Höhe über dem Peenestrom beträgt 42 Meter, die Höhe der Pylonen 70 Meter. Damit „wird es die größte Brücke ihrer Art in Europa sein“, so das Ministerium.
Wolgasts Bürgermeister Martin Schröter bezeichnete die Vergabe der Ausführungsplanung das renommierte Ingenieurbüro LAP als „einen großen Schritt zur Erreichung“ der pünktlichen Übergabe der Umgehung. Er begrüße „ausdrücklich den neuen Schwung der in die Sache gekommen ist, seit dem sich insbesondere Verkehrsminister Reinhard Meyer und das Landesamt für Straßenbau“ der Problematik angenommen haben. Auch Landrat Michael Sack (CDU) zeigte sich am Donnerstag optimistisch. „Die Not mit dem Verkehr in Wolgast ist einfach groß!“
Knapp 750 Betonsäulen geben der neuen Straße Halt
Während es mit der Brücke über den Peenestrom noch bis zum übernächsten Jahr dauern wird, laufen andere Arbeiten im Zusammenhang mit der Ortsumgehung bereits auf Hochtouren. So seien für den Neubau der Ziesebrücke auf der Festlandseite knapp 750 Mörtelstopfsäulen mit einem Durchmesser von 60 Zentimetern in den Boden gebracht worden, hieß es vom Ministerium. Die Betonsäulen sollen die Standsicherheit der künftigen Straßendämme gewährleisten.
Zudem sei die Bauleistung in Höhe von 7,7 Millionen Euro für eine neue Brücke vergeben worden, die die Kreisstraße 27 über die künftige Ortsumgehung zwischen Wolgast-Mahlzow und Neeberg führen soll. Die ersten Arbeiten seien in dieser Woche gestartet worden.
Knapp 138 Millionen Euro Gesamtkosten
Auch auf der Inselseite tut sich einiges: So sei der Bau der Überführung der Kreisstraße 26 über die künftige Umgehungsstraße im Bereich der Gemeinde Sauzin auf Usedom weit fortgeschritten. Vorbehaltlich der Witterung könne die Brücke noch in diesem Jahr einspurig in Betrieb genommen werden. Die geschätzten Baukosten für das gesamte Projekt belaufen sich auf etwa 138 Millionen Euro.
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