StartseiteRegionalInsel UsedomOffenbar ging es den Tätern nur ums Töten

Mordfall Maria K.

Offenbar ging es den Tätern nur ums Töten

Zinnowitz / Lesedauer: 2 min

Im Fall der auf Usedom getöteten Maria K. hat es zwei Festnahmen gegeben. Offenbar ging es den beiden Männern nur darum, jemanden sterben zu sehen.
Veröffentlicht:16.04.2019, 21:52

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Nicolas K. (19) und Nico G. (21) wird gemeinschaftlicher Mord an Maria K. vorgeworfen. Die 18-Jährige wurde vor einem Monat in ihrer Wohnung in Zinnowitz auf Usedom getötet. Die beiden Tatverdächtigen wurden am Dienstag auf Usedom festgenommen. Die Staatsanwaltschaft ist sich sicher: Wir haben die Richtigen! Zu viele Details passen, das Puzzle, so heißt es, sei komplett. Erleichterung über die Festnahme, Entsetzen über das mögliche Motiv: Offenbar ging es den beiden Männern nur darum, jemanden sterben zu sehen.

Maria K. muss ihren mutmaßlichen Mördern völlig arglos die Tür geöffnet haben. Denn Nicolas und Nico, das waren doch einfach nur zwei gute Bekannte, mit denen sie bisher ganz normal quatschen oder auch feiern konnte. Da war nichts, was irgendwelche Alarmglocken hätte auslösen können. Keine Eifersucht, keine offenen Schulden, keinerlei Anlass für womöglich aufgestauten Hass. Das machte es Maria leicht, die Tür zu öffnen – und genau das machte es dann auch den Ermittlern später so schwer.

Kein klassisches Motiv, so tief sich die 50-köpfige Sonderkommission Maria auch in das Leben und die letzten Stunden von Maria  K. hineinarbeitete. Buchstäblich jeder Stein wurde dabei umgedreht, jedes Detail ihres Lebens (auch in den sozialen Netzwerken) ausgeleuchtet: Nichts!

Eine geplante Tat aus Heimtücke

Der Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft Stralsund, Sascha Ott, sprach am Dienstag voller Hochachtung über die ausdauernde und akribische Arbeit der beteiligten Polizeifahnder. Nach den ersten Vernehmungen, aber auch vorangegangenen Auswertungen von Kommunikationsdaten und Zeugenaussagen sei er der festen Überzeugung, dass man die Verantwortlichen ermittelt habe. Der Vorwurf laute auf gemeinschaftlichen Mord.

Er sagt wohlgemerkt nicht Totschlag, sondern gemeinschaftlicher Mord. Da spricht gegen eine spontane Tat, aus welchem Grund auch immer, sondern für Planung und Heimtücke. Hintergründe für diese Einschätzung nennt Ott allerdings noch nicht – und auch kein Motiv, das zu der Tat geführt haben könnte.

Warum ausgerechnet Maria?

Allerdings trifft der Nordkurier im Zuge seiner Recherchen auch auf das engste Umfeld von Nico und Nicolas, aus dem der entscheidende Tipp kam, der zur Festnahme führte. Demnach sollen die beiden Männer von dem unfassbaren Verlangen getrieben worden sein, einem Menschen einmal beim Sterben zuzuschauen. Es sei sogar beratschlagt worden, wer das sein könne.

Dass die Wahl auf Maria fiel – demnach reiner Zufall. Und genau deshalb noch unfassbarer, als wenn es ein „richtiges“ Motiv gegeben hätte.

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