Heimatausflug

Renn-Segler umrunden die Insel Usedom

Anklam / Lesedauer: 4 min

Gut 15 Segler nutzten die Einladung des Vorpommern André Blankenburg, um das Revier rund um Anklam und Usedom zu erkunden und waren begeistert von Natur und Menschen. 
Veröffentlicht:25.08.2023, 16:12

Von:
  • Anne-Marie Maaß
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Manches Hobby kommt eher unverhofft. So hatte auch André Blankenburg eigentlich bis etwa zu seinem 40. Lebensjahr mit dem Segeln nicht so viel am Hut. Doch eine Tour bei Warnemünde änderte das schlagartig. Seitdem hat es dem Vorpommern vor allem das schnelle Segeln angetan. Dabei ist er mit einer ganz bestimmten Bootsklasse unterwegs. Seascape heißt das Modell, das in Slowenien und Frankreich gebaut wird.

Vorpommer will Heimat zeigen

Insgesamt rund 250 Segler sind damit zumeist in Europa unterwegs und nehmen auch in den verschiedensten Ländern an Regatten teil. Einmal im Jahr geht es jedoch auch deutlich gemütlicher zu. Dann treffen sich die Segler zur gut einwöchigen gemeinsamen Ausfahrt. Nachdem diese im vergangenen Jahr in Kroatien stattfand, lag es nun mit an André Blankenburg, eine Route in Deutschland zu organisieren. Für den Vorpommer war klar, dass er den Seglern dabei seine Heimat zeigen möchte. „Viele waren vorher noch nie hier“, schildert er.

Einmal rund um Usedom segelten die neun Boote. (Foto: Nk-Grafik)

Dabei dürfte die Tour einmal rund um Usedom wohl für viele nicht der Segelausflug an der Ostseeküste bleiben. „Alle waren total begeistert“, schwärmt André Blankenburg. Vom Anklamer Seesportclub aus setzten Mitte August gut 15 Segler in neun Booten ihre Segel zur einwöchigen Tour. Jeden Tag wurde in einem anderen Hafen übernachtet. Auch das Wetter spielte ihnen zum Glück in die Karten. Eine Flaute oder ein Gewittersturm wären gerade auf der Ostsee schließlich fatal gewesen.

Mit dem Boot auf dem Trailer nach Anklam

„Es sind eben doch eher reine Sportboote, die wenig Komfort bieten, dafür aber eben auf Geschwindigkeit ausgelegt sind. Im Gegensatz zu Segelyachten könnte man die Vorzüge der Rennsegler eher mit einem kleinen Camping–Ausflug vergleichen“, beschreibt es der Vorpommer. Für die Tour hatte mancher Segler eine Anreise von mehr als 800 Kilometer aus Süddeutschland und sogar aus Österreich auf sich genommen.

An der Karniner Brücke ging es vorbei, weiter Richtung Haff. (Foto: ZVG/ André Blankenburg)

„Mit dem Boot auf dem Trailer ist das eine ganz schöne Strapaze“, so der erfahrenen Segler. Die weite Anreise habe sich aber für alle vollends gelohnt. Die vorpommersche Natur zog die Segler immer wieder in den Bann, viele Fotos wurden gemacht. Hinzukomme, dass die meisten sonst mit ihren Booten eher auf Binnengewässern unterwegs sind. Vor allem das Segeln entlang der Usedomer Küste war so für einen Großteil der Teilnehmer ein ganz besonderes Erlebnis.

Ganz ohne Geschwindigkeit ging es die Woche über jedoch auch nicht zu. „Natürlich will man schon schnell unterwegs sein, ein bisschen freundschaftlicher Wetteifer ist da schon dabei“, so Blankenburg. So schaffte es ein Segler mit seinem gut 5,5 Meter langen Boot sogar auf eine Fahrtgeschwindigkeit von 18 Konten, das entspricht gut 33 Kilometern pro Stunde. Eine knifflige Aufgabe stand zudem noch ganz zum Abschluss der Route bevor. So wurde natürlich auch die Peene hinaufgesegelt — gegen den Wind. Insgesamt gut 40 sogenannte Rollwenden, also Wenden mittels Gewichtsverlagerung — brachten die Segler so auf den letzten gut zehn Kilometern dem Start und Zielort entgegen.  

Das Segelgebiet rund um Anklam und Usedom begeisterte alle Teilnehmer. (Foto: ZVG/ André Blankenburg)

Neben dem Segelrevier, dass die meisten durchaus in naher Zukunft erneut erkunden möchten, sind auch die Vorpommern den Seglern in guter Erinnerung geblieben. „Unser Dank gilt dem Seesportclub Anklam, der uns so gut unterstützt hat. Zudem waren alle begeistert von den vielen freundlichen Menschen, die sie hier oben im Nordosten getroffen haben“, berichtet André Blankenburg. Er ist überzeugt, dass seine Heimat bei allen Teilnehmern gepunktet hat und so in guter Erinnerung bleiben wird.