Wieder deutlich über 1000 Demonstranten in Wolgast
Wolgast / Lesedauer: 2 min

Eine Demonstration von Gegnern der Corona-Maßnahmen in Wolgast ist am Mittwochabend laut Polizeiangaben zunächst weitgehend störungsfrei abgelaufen. Gegen 21 Uhr befanden sich aber noch viele Teilnehmer auf der Straße.
Polizei setzt Teilnehmerzahlen zu niedrig an
Man schätze die Teilnehmerzahl auf 1600, hieß es von der Polizeiinspektion Anklam am Abend. Ein Sprecher berichtete lediglich von einzelnen Feststellungen verbotener Schlagschutzhandschuhe sowie von einer Person, die sich nicht habe ausweisen wollen und deshalb in Gewahrsam genommen worden sei.
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Die Einhaltung der Maskenpflicht musste von der Polizei wiederholt eingefordert werden. Die Veranstalter selbst gingen bei der angemeldeten Demonstration von einer deutlich höheren Teilnehmerzahl aus, die Rede war von mehreren tausend. Zwei Nordkurier-Reporter vor Ort gingen beide davon aus, dass die Teilnehmerzahl von der Polizei eher zu niedrig angegeben war und in Wirklichkeit deutlich über 2000 lag. Das Alter der Teilnehmer, die mit Trommeln durch den Ort zogen, war gemischt. Einige Familien hatten auch ihre Kinder dabei.
Bürgermeister betont Demonstrationsrecht
Kurz vor Jahresende hatten rund 2000 Menschen in Wolgast demonstriert. Damals war es auch zu Auseinandersetzungen mit Beamten gekommen. Bei der ersten Veranstaltung im neuen Jahr stellte die Polizei eigenen Angaben zufolge lediglich bei drei der Teilnehmer verbotene Schlagschutzhandschuhe sicher. Gegen sie wurden demnach Ermittlungsverfahren wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz eingeleitet.
Der Bürgermeister von Wolgast, Stefan Weigler (CDU), betonte am Mittwoch das Recht zu demonstrieren und seine Meinung kundzutun. „Nicht zu dulden sind dagegen Drohungen, Beschimpfungen, Beleidigungen oder sogar begangene Straftaten“, sagte der CDU-Politiker. Im Dezember hatte er sich in einem offenen Brief besorgt darüber gezeigt, wenn Enttäuschungen und Wut in Hass und Hetze umschlagen.
„Demonstrationstourismus” wegen abweichendem Wochentag
Weiglers Ansicht nach führt die Tatsache, dass die Veranstaltung am Mittwoch und nicht wie an anderen Orten üblich am Montag stattfindet zu einem „Demonstrationstourismus“. Er geht also davon aus, dass viele der Teilnehmer aus dem Umland anreisen.