Schutz vor Schweinen

Zaun verunsichert Urlauber auf Usedom an Grenze zu Polen

Ahlbeck / Lesedauer: 2 min

Viele Spaziergänger kehrten in dieser Woche am Strand bei Ahlbeck wieder um. Dabei sind extra für sie Türen eingebaut.
Veröffentlicht:09.11.2021, 16:38

Von:
  • Kai Ottenbreit
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Für Verwirrung bei Spaziergängern sorgte in dieser Woche ein Zaun an der deutsch-polnischen Grenze am Strand von Ahlbeck. Dabei handelt es sich um das letzte Stück der zehn Kilometer langen Zaunanlage entlang des Grenzstreifens auf der Insel Usedom, welche der Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest entgegenwirken soll.

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Wie Krischan Ritter von der Gemeinde Ostseebad Heringsdorf mitteilte, können Strandspaziergänger und Fahrzeuge der Gemeinde, der Rettungswacht oder der Polizei, durch mehrere verschließbare Tore weiterhin problemlos passieren.

Bei den Aufbauarbeiten gab es verdutzte Gesichter. Manche Urlauber aus Swinemünde machten sofort kehrt. Sie vermuteten, der Zaun habe mit den Flüchtlingen aus Belarus zu tun, die seit einigen Wochen über Polen nach Deutschland kommen. Selbst auf den Hinweis der Forstmitarbeiter, dass der Zaun für Schweine gedacht ist und keinesfalls Urlauber aussperren soll, kehrten viele wieder um. Doch ein Foto schossen die meisten noch.

Er ist einen Meter hoch und endet im Wasser

„Der knapp einen Meter hohe Zaun soll verhindern, dass sich die afrikanische Schweinepest auf der Insel Usedom verbreitet und sich Wild- und Nutztiere mit der Tierseuche infizieren. Die Kosten für den Zaun trägt das Land Mecklenburg-Vorpommern”, erklärte Felix Adolphi vom Forstamt Neu Pudagla. Es handele sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme. Bisher seien weder auf dem deutschen, noch auf dem polnischen Teil der Insel Fälle der Afrikanischen Schweinepest bestätigt worden. In Brandenburg und Sachsen kam es hingegen in den vergangenen Monaten zu größeren Infektionsherden durch infizierte Tiere aus Osteuropa.

Bei Facebook und Twitter wird der Zaun am Strand bereits lebhaft diskutiert. „Dann laufen die Schwarzkittel eben entlang der Straße oder neben den Gleisen der Usedomer Bäderbahn. Da gibt es keine Zäune und Tore”, kommentierte Maik Passauer. Sieglinde Geltz meint, „die Schweinchen können auch gut schwimmen”. Doch Letzteres soll den Tieren vereitelt werden. In den kommenden Tagen, wenn der Pegel der Ostsee nicht mehr so hoch ist, soll der Zaun bis ins Wasser hinein gebaut werden, erklärte Krischan Ritter. An den Türen werden Schilder angebracht, die in deutscher und polnischer Sprache daran erinnern, sie immer zu schließen.