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Insolvente Fluggesellschaft

Was für Kunden von Air Berlin wichtig ist

Berlin / Lesedauer: 2 min

Zwei Monate nach dem Insolvenzantrag könnte Air Berlin nun Käufer präsentieren. Am Donnerstag endet die Verhandlungsfrist mit Lufthansa und Easyjet. Doch die Rechnung enthält noch viele Unbekannte.
Veröffentlicht:11.10.2017, 17:30
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Bleibt mein Air-Berlin-Ticket gültig?

Nach dem 15. Oktober gibt es keine Langstreckenflüge mehr. Die letzten Maschinen mit einer Air-Berlin-Flugnummer (AB) werden Ende Oktober starten. Spätestens ab dem 28. Oktober sei im Insolvenzverfahren ein eigenwirtschaftlicher Verkehr „nicht mehr möglich“, stellte die Geschäftsführung fest. Tickets für spätere Flüge verlieren ihre Gültigkeit. Flugscheine der nicht insolventen Tochterfirma Niki kann man hingegen weiter nutzen.

Wird der Kaufpreis für annullierte Flüge erstattet?

Geld zurück gibt es nur für jene Flüge, die nach dem Insolvenzantrag vom 15. August gebucht und bezahlt wurden. Die Kunden können mit einer Rückzahlung vom eigens für diese Fälle angelegten Treuhand-Konto rechnen. Wer bis zum 15. August gebucht hat, wird aller Voraussicht nach nichts oder nur sehr wenig vom Kaufpreis wiedersehen. Das Geld dieser Passagiere ist – sofern noch vorhanden – Teil der Insolvenzmasse.

Wer sichert sich was bei Air Berlin?

Der Vorstand verhandelt seit knapp drei Wochen ausschließlich mit Lufthansa und Easyjet über den Verkauf großer Teile der Fluggesellschaft. Die Lufthansa könnte mehr als die Hälfte der noch 134 Flugzeuge übernehmen. Kommt bis zum vereinbarten Zieldatum 12. Oktober keine Einigung zustande, gilt die Exklusivität der Gespräche nicht mehr. Dann könnte zum Beispiel der Ferienflieger Condor zum Zuge kommen, der auf einer Warteposition steht.

Was wird aus den Beschäftigten?

Ein Teil der rund 8000 Mitarbeiter wird neue Arbeitsplätze finden – ob es die vom Vorstand erhofften 80 Prozent sind, ist aber fraglich. Piloten und Flugbegleitern werden gute Chancen im wachsenden Luftverkehrsmarkt eingeräumt, für die Kollegen aus der Technik und der Verwaltung sind die Aussichten trüber. Kollektiv übernehmen will die Lufthansa die Belegschaft oder Teile davon nicht.

300 Mitarbeiter sind bislang zur Lufthansa gewechselt, der Marktführer hat 1000 Stellen ausgeschrieben. Die Tochter Eurowings will an diesem Freitag bei einer Jobmesse in Berlin um neue Leute werben – allerdings mit deutlich niedrigeren Gehältern, wie die Gewerkschaften kritisieren.