Seit Anfang der Woche wurden im kleinen Jasmunder Bodden auf der Insel Rügen etwa 31 Tonnen tote Fische geborgen. Diese sollen nun fachgerecht entsorgt werden, wie eine Sprecherin des Umweltministeriums in Schwerin am Freitag mitteilte. Der Bergungseinsatz sei damit vorerst beendet.
In dem Gewässer auf Rügen spielte sich seit Tagen eine Umweltkatastrophe ab. Zuerst hatten Angler immer mehr tote Fische im Bodden und an Zuflüssen gesichtet und dies den Behörden gemeldet. Die genaue Ursache ist weiter unklar. Die Untersuchung der Kadaver verlief ohne Befund, wie es heißt. Wasserproben stehen noch aus.
Bereits vor dem Jahreswechsel setzte das Fischsterben ein, ohne das die Behörden darüber die Öffentlichkeit informiert hatten. Angler brachten es zuerst an die Öffentlichkeit, indem sie sich an den Nordkurier gewandt hatten, unter anderem mit diesem Video.
Bürger sollten Finger von den Fischen lassen
Der Kleine Jasmunder Bodden werde in den nächsten Wochen verstärkt beobachtet, so die Ministeriumssprecherin. Sollte sich das Fischsterben fortsetzen, könnten weitere Räumungseinsätze nötig werden. In diesem Zusammenhang richtete das Umweltministerium auch eine Bitte an die Bevölkerung: „Das Umweltministerium bittet mit Blick auf das bevorstehende Wochenende Bürgerinnen und Bürger darum, tote Fische nicht eigenständig einzusammeln, da eine ordnungsgemäße Tierkörperbeseitigung so nicht sichergestellt werden kann.”
Das Land MV und der Landkreis Vorpommern-Rügen raten bis auf Weiteres vom Angeln im Kleinen und Großen Jasmunder Bodden ab. Die Fische sollten auch nicht verzehrt oder verwertet werden. Auch Hunde und Katzen sollten von den Kadavern ferngehalten werden.
Ursache weiter unbekannt
Eine Ursache für das Fischsterben kann das Ministerium derweil noch nicht nennen. Derzeit würden Wasserproben mit aufwendigen wissenschaftlichen Untersuchungsmethoden analysiert.
An der Beräumungsaktion seien zeitweise mehr als 70 Einsatzkräfte und Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks, des Anglerverbandes, des Biosphärenreservates Südost-Rügen und des Staatlichen Amtes für Landwirtschaft und Umwelt in Vorpommern (StALU VP) beteiligt gewesen. Dabei sei das Ufer auf einer Länge von rund 21 Kilometern abgesucht worden – mitunter sogar mehrfach.
Behörden bitten um Hinweise
Das StALU in Vorpommern bittet Bürger um Mithilfe bei den Untersuchungen. Wer Hinweise zum Fischsterben abgeben kann oder weitere Totfunde am Kleinen Jasmunder Bodden melden will, kann dies unter der Telefonnummer 03831 / 696-0 tun.