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Unfall-Straße

Neues Tempolimit für tödlichen B96-Abschnitt auf Rügen

Ralswiek / Lesedauer: 2 min

Auf einer kurzen B96-Strecke auf Rügen kommt es immer wieder zu schweren Unfällen. Zuletzt endete dort im Oktober einer tödlich. Nun gilt eine neue Höchstgeschwindigkeit.
Veröffentlicht:10.12.2021, 16:55

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Es sind kaum mehr als drei Kilometer. Dennoch handelt es sich bei der Straße zwischen den Orten Ralswiek und Lietzow auf Rügen wohl um einen der tödlichsten Abschnitte der Bundesstraße 96. Kreuze und Grablichter entlang der Strecke erinnern an die Unfallopfer.

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Über Jahre hinweg konnten Autofahrer dort trotzdem weiterhin mit einer Höchstgeschwindigkeit von 100 Km/h fahren. Nun weisen neu aufgestellte Schilder auf Maximaltempo 80 hin. Polizeiangaben zufolge wurde dort „eine Reduzierung der Geschwindigkeit zur Erforschung des Unfallgeschehens notwendig.”

Demnach war es auf der Strecke allein von Anfang November 2020 bis Ende Oktober 2021 zu 26 Unfällen gekommen. „Bei einem Verkehrsunfall kam ein Beteiligter ums Leben”, so ein Polizeisprecher auf Nordkurier-Anfrage. Zwischen 2015 und 2019 gab dort nach seinen Angaben insgesamt 114 Unfälle. Zudem seien zwischen 2016 und 2018 auf dem Abschnitt „zwei Personen getötet und zehn schwer verletzt” worden.

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Bereits im Jahr 2005 kam es zu einem tödlichen Unfall, der für Aufsehen sorgte und sich in das Gedächtnis vieler Inselbewohner eingebrannt hat. Vier 18-Jährige verloren damals auf einen Schlag ihr Leben als ihnen in einer Kurve der Wagen eines damals 24-Jährigen auf der falschen Straßenseite entgegen kam. Später stellte sich heraus, dass der Unfallverursacher unter Alkoholeinfluss stand. Er überlebte als einziger den Zusammenprall.

Dass es erst jetzt zu einer Temporeduzierung gekommen ist, liege daran, „dass die Prüfung der Voraussetzungen zur Aufstellung von Verkehrszeichen einige Zeit in Anspruch nimmt”, heißt es von der Polizei. Für diese Prüfung hatten sich mehrere Behörden in einer „Unfallkommission” zusammengefunden, wie ein Sprecher des Landkreises Vorpommern-Rügen infomierte.

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Bei dem nun geltenden Tempo 80 soll es allerdings nicht dauerhaft bleiben. „Die Anordnung ist zeitlich begrenzt für die Dauer von einem Jahr”, heißt es von der Polizei. Danach würden die Unfalldaten erneut ausgwertet, „um dann zu entscheiden, wie es weiter geht.” In den kommenden Monaten sollen zudem noch „stichpunktartig Geschwindigkeitskontrollen” durchgeführt werden.

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