Windenergie
Ostsee-Windpark "Arkona" vor Rügen bald fertig
Sassnitz / Lesedauer: 2 min
Ein gutes Jahr nach dem ersten Rammschlag ist der Bau des Ostsee-Windparks „Arkona” rund 35 Kilometer nordöstlich der Insel Rügen in der Abschlussphase. Von den künftig 60 Turbinen seien bereits zwei Drittel installiert, sagte Eon-Projektleiter Holger Matthiesen am Donnerstag. „Wir befinden uns in der finalen Bauphase.”
Noch im Herbst werde die letzte Turbine installiert. Spätestens ab Anfang 2019 soll der Windpark dann grünen Strom von der Ostsee an Land liefern. Mit 385 Megawatt Leistung ist „Arkona” nach Angaben von Eon der derzeit größte Windpark in der Ostsee. Rund 1,2 Milliarden Euro kostet der Bau, den der Essener Energiekonzern im Gemeinschaftsprojekt mit dem norwegischen Energieunternehmen Equinor (ehemals Statoil) finanziert.
Die Ostsee-Windparks in MV
Grüner Strom wird zunehmend in der Ostsee vor Mecklenburg-Vorpommern erzeugt. Zwei kommerzielle Windparks des Karlsruher Energiekonzerns EnBW sind seit 2011 und 2015 in Betrieb:
- „Baltic 1” (48,3 Megawatt – vor dem Darß)
- „Baltic 2” (288 Megawatt – nordwestlich von Rügen)
Der Windpark „Wikinger” des spanischen Energieriesen Iberdrola mit einer Leistung von 350 Megawatt (nordöstlich von Rügen) ist fertiggestellt und wird derzeit Zug um Zug in Betrieb genommen. Die offizielle Inbetriebnahme soll Ende Oktober gefeiert werden.
Weitere Offshore-Windanlage genehmigt
Die Bundesnetzagentur hatte im April zudem den Unternehmen Iberdrola und KNK Wind GmbH den Zuschlag für den Bau weiterer Offshore-Windanlagen nordöstlich der Insel Rügen erteilt. KNK hat sein 247 Megawatt-Projekt Arcadis-Ost inzwischen an den belgischen Windkraftentwickler „Parkwind” verkauft. Der Iberdrola-Windpark „Baltic Eagle” mit einer Leistung von 476 Megawatt ist bislang noch nicht genehmigt.
Der Strom aus den Baltic-Projekten wird über eine Leitung nach Bentwisch bei Rostock geführt. Alle Projekte nordöstlich von Rügen bringen den Strom über die „Ostwind”-Trassen nach Lubmin an Land.