Fussball
Hansa pirscht sich an die Aufstiegsplätze heran
Rostock / Lesedauer: 3 min

Nordkurier
Viel besser als bei diesem 2:1-Heimsieg des Fußball-Drittligisten FC Hansa Rostock gegen den TSV 1860 München hätte man ein Drehbuch kaum schreiben können. Die Startelf der beiden zurückliegenden Siege gegen Meppen (2:1) und Magdeburg (1:0) hatte Hansa-Trainer Jens Härtel im Ostseestadion auf einer Position verändert. Und ausgerechnet Maximilian Ahlschwede, der an Stelle von Nils Butzen gegen die „Löwen“ von Beginn an spielen durfte, traf kurz vor der Pause zum Führungstreffer.
„Das war für uns der Dosenöffner. Ich freue mich natürlich auch riesig für Ahli, dass ihm dieses wichtige Tor gelungen ist. Toll, wie er bei der Umschaltaktion volles Tempo mitläuft“, war Härtel voll des Lobes.
Gäste hatten mehrfach die Führung auf dem Fuß
Das erste Drittliga-Tor, das der Hansa-Verteidiger nach seiner Rückkehr an die Küste im Januar dieses Jahres erzielte, fand Münchens Trainer Daniel Bierofka „besonders ärgerlich, weil wir es nach einem eigenen Einwurf kassiert haben. Und weil wir vorher eigentlich nicht so viel falsch gemacht hatten.“
Während Hansa offensiv nur zaghaft begann, hatte Löwen-Stürmer Sascha Mölders mehrfach die Gästeführung auf dem Fuß. Doch bei einem Wein-Zuspiel stand er im Abseits (12.) und sieben Minuten später traf Mölders nur den linken Außenpfosten. Das Glück, dass die Hausherren zunächst hatten, kam für Jens Härtel aber nicht von ungefähr: „Das hat sich die Mannschaft hart erarbeitet. Sie hat alles gegeben und hatte auch zu Beginn schon ein paar gute Ansätze. Es gab rassige Zweikämpfe, aber wir haben zu wenig in die Tiefe gespielt.“
Dies änderte sich erst gegen Ende der ersten Halbzeit und wurde mit der Pausenführung belohnt, die Hansa schon kurz nach dem Seitenwechsel ausbaute. Nik Omladic, der bei Ahlschwedes Treffer zum 1:0 bereits aufgelegt hatte, versenkte eine Opoku-Flanke mit dem Hinterkopf zum 2:0.
Pepic wird in Jena wegen einer Sperre fehlen
Zwischenzeitlich sah es so aus, als sollten die Hanseaten den Sieg sogar vorzeitig eintüten können, doch nach einer knappen Stunde gab es eine weitere Schlüsselszene. Während Pascal Breier nach einer Opoku-Hereingabe den Ball nicht voll traf, erzielten die Münchner im direkten Konter den Anschlusstreffer.
„Wenn Pascal das dritte Tor macht, wird es für die Löwen ganz schwer, noch einmal zurückzukommen. Dass wir im Gegenzug dann auch noch das 1:2 kassieren, ärgert mich sehr“, so Härtel, der einmal mehr seinen Torhüter hervorheben durfte: „Am Ende müssen wir uns erneut bei Markus Kolke bedanken, dass er den Sieg festgehalten hat.“ Härtel meinte vor allem jene Szene, als der 29-jährige Schlussmann einen Mölders-Kopfball aus Nahdistanz parierte (87.).
Mit nunmehr acht ungeschlagenen Spielen verkürzten die Rostocker den Rückstand zum Spitzenreiter Hallescher FC auf drei Punkte. Für Hansa geht es nun zum sieglosen Schlusslicht Carl Zeiss Jena.
Wir wollen nicht die Deppen sein
Dort erwartet der Hansa-Trainer „eine ganz unangenehme Aufgabe. Die wollen zu Hause den Bock umstoßen, wir aber nicht der Depp sein, der dort als Erster verliert!“ Er fordert, dass seine Mannschaft dort „auf keinen Fall die Füße hochlegen darf.“ Dies gilt allerdings nicht für Mittelfeldspieler Mirnes Pepic, der sich für diese Partie eine persönliche Auszeit genommen hat. Pepic kassierte kurz vor dem Ende der Partie seine fünfte Gelbe Karte und sitzt die obligatorische Sperre nun in Jena ab.
FC Hansa: Kolke – Ahlschwede, Sonnenberg, Reinthaler, Neidhart – Bülow, Pepic – Omladic (64. Pedersen), Nartey (85. Riedel), Opoku (64. Vollmann) – Breier