Leichtathletik
Rostocker Tom Gröschel bester Deutscher beim EM-Marathon
Berlin / Lesedauer: 3 min

Thomas Krause
Bester Deutscher und die persönliche Bestzeit nur ganz knapp verfehlt – für Tom Gröschel vom TC Fiko Rostock ist der Sonntag ein äußerst erfolgreicher gewesen. Bei der Leichtathletik-Europameisterschaft im Marathon belegte der 26-Jährige den elften Platz und war damit bester Mann im Team des Deutschen Leichtathletik Verbandes (DLV). Der hoch gehandelte Philipp Pflieger war vorzeitig ausgestiegen.
Bei großer Hitze lief Gröschel nach 2:15:48 Stunden ins Ziel am Berliner Breitscheidplatz und verpasste eine neue Bestzeit nur um 28 Sekunden. „Ich bin sehr, sehr zufrieden. Mit dieser Zeit hätte ich nie und nimmer gerechnet. Esar aber hammerhart”, sagte der Läufer, der neben der Neubrandenburger Diskuswerferin Claudine Vita einziger EM-Starter aus Mecklenburg-Vorpommern war.
Gold geht nach Belgien
Gold holte sich der Belgier Koen Naert. Der 28-Jährige setzte sich etwas überraschend, aber deutlich in 2:09:51 Stunden durch und war damit so schnell wie noch nie ein Marathonläufer bei einer Europameisterschaft. Der Schweizer Tadesse Abraham wurde Zweiter in 2:11:24, gefolgt von Yassine Rachik aus Italien (2:12:09). Die Ergebnisse der anderen Deutschen: Jonas Koller lief in 2:19:16 auf Platz 28. Sebastian Reinwand (2:19:46) und der ehemalige Schweriner Philipp Baar (2:19:59) kamen auf die Ränge 33 und 38. Marcus Schöfisch wurde 46. (2:22:57).
Spannung bei den Frauen
Ein spannendes Marathon-Rennen lieferten sich die Damen, an dessen Ende die Weißrussin Wolha Masuronak triumphierte. Die Olympia-Fünfte und Favoritin setzte sich in 2:26:22 Stunden knapp gegen die Französin Clémence Calvin (2:26:28) durch, die ersten Marathon lief. Bronze ging an die Tschechin Eva Vrabcova-Nyvltova (2:26:31).
Dabei hatte die neue Europameisterin zu Beginn des Rennens mit heftigem Nasenbluten zu kämpfen und rannte lange mit blutverschmiertem Gesicht. „Das Problem hatte ich schon am Morgen, wir haben das erst nicht in den Griff bekommen”, erzählte Masuronak hinterher. Es sei aber nicht so schlimm gewesen, wie es ausgesehen habe, fügte sie mit einem Lächeln hinzu.
Team fällt aus der Wertung
Als beste Deutsche kam Fabienne Amrhein in 2:33:44 Stunden auf Platz elf, Katharina Heinig wurde 16. in 2:35:00. Die dritte Deutsche im DLV-Team, Laura Hottenrott, musste vorzeitig aufgeben, dadurch fielen die deutschen Läuferinnen aus der Teamwertung. Diese gewann ebenfalls Weißrussland. Die Mannschaftswertung der Männer gewann Italien. Deutschland belegte Rang sieben.
Tom Gröschel, der im Mai deutscher Marathon-Meister geworden war, will sich jetzt erst einmal eine zweiwöchige Pause gönnen, dann ruft der Dienst bei der Polizei in Mecklenburg-Vorpommern. Einen Marathon will er 2018 nicht mehr laufen. „Ich bin froh, dass ich die zwei Marathons in diesem Jahr innerhalb kurzer Zeit so gut hinbekommen habe”, meinte er. Sein langfristiges Ziel steht aber fest: Olympische Spiele 2020 in Tokio.