Leichtathletik
SCN-Diskuswerfer zittert sich zur U18-EM
Walldorf / Lesedauer: 3 min

Thomas Krause
Am Ende ist es noch einmal eine Zitterpartie geworden für Ole Mehlberg. Der Diskuswerfer vom SC Neubrandenburg musste sich bei der U18-Gala in Walldorf (Baden-Württemberg), dem entscheidenden Wettkampf bei der Vergabe der Tickets für die Europameisterschaft in Israel, mit 51,03 Metern und Platz vier zufriedengeben.
Doch da von dem vor ihm platzierten Trio nur Sieger William Wolzenburg (SV Georgsheil, 58,03) die EM-Norm (56,00) erfüllte, fährt der Neubrandenburger mit nach Jerusalem. Mehlberg hatte mit 56,42 Metern die erforderliche Weite bereits im Mai bei einem Meeting in Neubrandenburg geworfen. Dementsprechend groß war die Erleichterung auch bei Trainerin Franka Dietzsch. „Das Minimalziel haben wir erreicht. Aber es war keine dolle Leistung, Ole ist nicht zufrieden, ich bin nicht zufrieden”, sagte die Trainerin.
In Walldorf lag es am Nervenkostüm, dass er unter seinen Möglichkeiten blieb. „Ole war unheimlich aufgeregt, aber das muss er eben auch lernen, gerade mit Blick auf internationale Aufgaben. Da geht es noch einmal ganz anders lang”, sagte Franka Dietzsch, die selbst dreimal Diskus-Weltmeisterin war.
Am Ende fehlten 16 Zentimeter
Die Freude über die Teilnahme an der U18-EM, die vom 4. bis 7. Juli in Jerusalem stattfinden wird, überwog aber. „Darauf haben wir von Saisonbeginn an hingearbeitet, das war unser großes Ziel. Ich freue mich sehr für Ole”, sagte Franka Dietzsch. Es sei aber auch für sie persönlich ein schöner Erfolg als Trainerin.
Einen starken Auftritt legte SCN-Mehrkämpferin Hilke Thamke hin, die in Walldorf überraschend den Weitsprung der Spezialisten gewann. Mit 5,81 Metern verfehlte der Schützling jedoch die Norm für Israel, die bei 6,00 Metern liegt. Am Ende fehlen dem Schützling von Carsten Hodea 16 Zentimeter für Jerusalem. Ihre Saisonbestweite hatte Hilke Thamke mit 5,84 Metern vor einer Woche in Rostock erzielt.
„Hilke wollte die Spezialisten ein wenig ärgern, dass sie sogar gewonnen hat, kam schon überraschend, ist aber natürlich sehr schön”, sagte Hodea. Schade, dass es am Ende nicht für die Europameisterschaft gereicht habe. Die Norm für die U18-EM knackte nur eine deutsche Weitspringerin. Josie Krone vom Hamburger SV war im Mai glatt 6,00 Meter gesprungen, jetzt in Walldorf landete sie bei tropischer Hitze, mit der alle Athleten zu kämpfen hatten, mit 4,24 Metern abgeschlagen auf Rang 16.
Theo Grützenmacher lief in Walldorf zwei Strecken
Nicht so gut lief es für Weitspringer Edmond Edoh, der ohne gültigen Versuch blieb. Sprinttalent Theo Grützenmacher erreichte in Walldorf das B-Finale über 100 Meter und rannte dort in 11,08 Sekunden auf Platz vier. Über die 200 Meter wurde der Schützling von Adam Domicz Siebter in 23,02 Sekunden. Die Norm für die Deutschen Meisterschaften hatte Theo Grützenmacher bereits in der Tasche. Lea Führer wurde in Walldorf Achte im Hochsprung (1,60).
Die Rostockerin Johanna Martin verbesserte indes in Walldorf erneut ihre Bestzeit über 400 Meter und blieb in 54:88 Sekunden erstmals unter der 55-Sekunden-Grenze. Die junge Frau vom 1. LAV Rostock ist damit sicher bei der EM in Israel am Start. Genauso wie Speerwerfer Samuel Wolter, der in Walldorf mit 62,91 Metern Vierter wurde. Die EM-Norm (69,00) hatte er bereits geschafft.