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Fußball

Uefa plant neue Mini-EM

Astana / Lesedauer: 3 min

In der Nationenliga soll von 2019 an ein weiterer Titelgewinner neben EM und WM ermittelt werden. Die zentralen Fragen und Antworten zu den Plänen der Europäischen Fußball-Union.
Veröffentlicht:27.03.2014, 14:36

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Warum sah die UEFA die Notwendigkeit für einen weiteren Wettbewerb?

In vielen Ländern ist das Interesse an Freundschafts-Länderspielen gesunken, auch der sportliche Wert dieser Vergleiche erschien vielen Trainern und Spielern zunehmend fraglich. Vor allem kleinere Nationen beklagten zuletzt Probleme, attraktive Gegner für Länderspiele zu gewinnen und hatten daher geringere Vermarktungschancen für ihre Partien.

Wann soll die Nationenliga starten?

Die ersten Spiele sind nach der Weltmeisterschaft 2018 in Russland geplant. Zwischen September und November soll dann im neuen UEFA-Wettbewerb erstmals gespielt werden.

Welches Format ist vorgesehen?

Je nach Stärke werden die 54 Nationalteams der UEFA-Mitglieder in vier Divisionen eingeteilt. Innerhalb der Divisionen gibt es vier Gruppen mit je drei oder vier Mannschaften. In Hin- und Rückspielen ermitteln die Nationalteams Auf- und Absteiger. Die vier Gruppensieger der Top-Division A qualifizieren sich für ein Finalturnier, bei dem 2019 der erste Titelträger ermittelt wird. Weitere Details zum Format sollen innerhalb eines Jahres verhandelt werden.

Was passiert mit den Qualifikationen für EM und WM?

Sie bleiben weitgehend bestehen. Der Beginn der EM-Qualifikationsrunden wird jedoch von September in den folgenden März verschoben. Zudem entfallen die bisherigen Playoffspiele nach der EM-Qualifikation, in denen die letzten Plätze für die EURO vergeben wurden. Stattdessen werden vier Tickets durch Playoffs ausgespielt, die sich aus Ergebnissen der neuen Nationenliga ergeben.

Was hält der Deutsche Fußball-Bund von der Nationenliga?

DFB-Präsident Wolfgang Niersbach erklärte, sein Verband habe bei der UEFA Bedenken gegen den neuen Wettbewerb vorgebracht. Der Wert und das Interesse an Freundschaftspartien der deutschen Elf sei im Gegensatz zu anderen Nationen nicht gesunken. Dennoch stimmt der DFB „aus Gründen der Solidarität“ letztlich dem UEFA-Plan zu. Niersbach muss ihn als Vorsitzender der UEFA-Kommission für Nationalmannschaftswettbewerbe nun mit Leben füllen. Der dann amtierende Bundestrainer kann sich auf mehr Partien gegen Top-Nationen mit Pflichtspiel-Charakter freuen.

Gibt es jetzt überhaupt keine Freundschafts-Länderspiele mehr?

Doch, aber viel weniger. Bislang war im engen FIFA-Kalender vor einem Turnier im März ein Länderspiel als Generalprobe vorgesehen, dort sollen jetzt Playoffspiele stattfinden. Weitere Testpartien könnten wie bisher in den Wochen kurz vor dem Turnier möglich sein. Über weitere Termine wird Klarheit herrschen, wenn das detaillierte Format und die Zusammensetzung der Divisionen der Nationenliga beschlossen ist.

Steigt damit die Belastung für Nationalspieler weiter?

Die UEFA sagt, es werde keine zusätzlichen Spieltermine geben. UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino erklärte zudem, dass Nationalspieler in vielen Fällen schneller wieder bei ihren Vereinen sein würden, weil es eben keine langen Reisen zu Freundschafts-Länderspiele in Übersee mehr geben werde. Das begrüßt auch die Vereinigung der europäischen Top-Clubs (ECA).