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Kommentar

Blutgrätsche von Kroos nach dummen Reporter-Fragen

Paris / Lesedauer: 2 min

Toni Kroos hat mit dem Abbruch eines Interviews für Diskussionen gesorgt. Sein Image als braver Sonnyboy hat er erst einmal verspielt, findet unser Kommentator
Veröffentlicht:29.05.2022, 14:16

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Oh ja, diese Reporterfragen nerven wirklich! Kurz nach Fußballspielen werden wahlweise über- oder aber todunglückliche Kicker nach ihren Einschätzungen und Emotionen befragt. So, wie es eben auch ZDF-Mann Nils Kaben nach dem CL-Finale mit Toni Kroos getan hat.

Allerdings beherzigen die wenigsten Sportjournalisten dabei die alte Regel, dabei besser offene Fragen zu stellen. Stattdessen wird gerne mal suggestiv gefragt und so auch noch die eigene Meinung mitgeliefert. So wie es Kaben vorgeführt hat, indem er meinte, der Spielverlauf habe eher nicht für einen Real-Sieg gesprochen. Warum fragt er nicht einfach: „Wie sehen Sie den Spielverlauf, Herr Kroos?”

Kroos wenig professionell

Es ist verständlich, dass einem Fußballer dann schon mal der Kragen platzen kann. So wie Per Mertesacker, der bei der WM nach dem schlechten Spiel der Fuballnationalmannschaft gegen Algerien 2014 in seinem berühmten Eistonnen-Interview den Reporter anblaffte: „Was wollen Sie jetzt – also – so kurz nach dem Spiel? Das kann ich nicht verstehen!”

Kroos reagierte deftiger, sprach von „Scheißfragen” und brach das Interview ab. Das ist einerseits verständlich, andererseits wenig professionell. Gar nicht zu akzeptieren ist allerdings seine anschließende verbale Blutgrätsche aus dem Off: „Du stellst erst drei negative Fragen. Da weißt du schon, dass du aus Deutschland kommst.” Mit diesem Spruch hat der Ex-Nationalspieler und Fußball-Millionär seine Heimat beleidigt, seine Fans, die jahrelang viel Geld bezahlt haben, um ihn im Stadion oder im Fernseher zu bewundern.

Fazit: Beide Protagonisten am besten ab in die Eistonne!