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Bundestrainer Löw spricht von Arroganz-Anfall

München / Lesedauer: 2 min

Joachim Löw hat sich am Mittwoch erstmals ausführlich über die Geschehnisse bei der Fußball-Weltmeisterschaft geäußert. Enttäuscht ist er von Mesut Özil.
Veröffentlicht:29.08.2018, 12:38

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Bundestrainer Joachim Löw geht mit neuem Elan und großer Lust in die Vorbereitung auf die nächsten Aufgaben mit der Fußball-Nationalmannschaft. Das betonte er am Mittwoch während einer Pressekonferenz in München. „Wir haben große Motivation, Energie und Begeisterung, unsere Arbeit fortzuführen”, sagte er.

Bei seiner Analyse zum Abschneiden bei der Weltmeisterschaft in Russland sagte er, dass das Auftreten der Mannschaft der absolute Tiefpunkt gewesen sei. In der Qualifikation habe die Mannschaft vieles richtig gemacht, das aber beim WM-Turnier nicht mehr umsetzen können.

Trainer von der Elf überzeugt

Der Bundestrainer räumte eigene Fehler ein. „Meine größte Fehleinschätzung war, dass wir mit diesem Ballbesitzspiel durch die Vorrunde kommen würden. Ich war überzeugt, es so zu schaffen”, sagte er.

Löw gestand, er habe in gewisser Weise sogar Arroganz an den Tag gelegt: „Ich wollte dieses Ballbesitzspiel perfektionieren, dabei hätte uns eine stabile Spielweise wie 2014 mehr geholfen.” Er habe es auch nicht geschafft, neue Reize zu setzen, ein neues Feuer zu entfachen.

Der Bundestrainer sagte weiter, dass die Mannschaft aber wieder zu alter Leistungsstärke finden könne, wenn man sich auf die Spielweise der Vorjahre besinnen werde. Es müsse wieder eine stabile und sichere Spielweise an den Tag gelegt werden.

Özil meldet sich nicht

Zum Rücktritt von Mittelfeldstar Mesut Özil sagte Löw, dass sich der Mittelfeldstar bis heute nicht bei ihm gemeldet habe. „Ich habe mehrmals versucht, ihn zu erreichen, per Telefon oder per SMS. Es ist mir nicht gelungen. Das nehme ich mal so hin”, sagte er.

Die Debatte um Özil und Gündogan sei aber auf keinen Fall der Grund für das desaströse Abschneiden bei der WM in Russland gewesen. Rassismus in der Nationalmannschaft, wie es Özil kritisierte, habe es in seiner Zeit niemals gegeben, erklärte Löw.

Nicht mehr im DFB-Team wird Assistenztrainer Thomas Schneider sein, der sich künftig um das Scouting kümmern soll. Beim Neustart der deutschen Fußball-Nationalmannschaft verzichtet Löw außerdem auf Sami Khedira. Insgesamt stehen 17 Spieler aus dem WM-Kader im Aufgebot für die Länderspiele gegen Frankreich und Peru im September.