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Fußball-Geschichte

Daum, Trappatoni, Rehhagel – die größten Wechselfehler

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Zu viel Ausländer, zu viel Amateure, zu viele Wechsel, zu viele Spieler – in der deutschen Fußballgeschichte hat es bereits einige prominente Wechselfehler gegeben.
Veröffentlicht:05.04.2022, 11:09

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1977

Beim Spiel 1. FC Köln gegen Eintracht Frankfurt wechselt FC-Trainer Hennes Weisweiler einen dritten ausländischen Spieler ein – doch damals waren nur zwei erlaubt. Die Kölner verloren das Spiel jedoch mit 0:4, der Fauxpas blieb ohne Folgen.

1992

Auch Christoph Daum verstieß gegen eine Ausländer-Regel, als er im Champions-League-Vorrundenspiel seines VfB Stuttgart gegen Leeds United beim Stand von 1:4 den vierten Ausländer einwechselte. Erlaubt waren aber nur drei. Das Spiel wird mit 0:3 gewertet, nach dem 3:0-Hinspiel ist ein Entscheidungsspiel notwendig. Das verliert der VfB und scheidet als einziger deutscher Vertreter damit frühzeitig aus der ersten Champions-League-Saison der Fußballgeschichte aus.

1994

Kult-Trainer Giovanni Trapattoni wechselte ebenfalls falsch, jedoch verzählte sich „Trap” beim Bundesligaspiel gegen Eintracht Frankfurt nicht bei den Ausländern, sondern bei den Vertragsamateuren. Drei durften maximal mitspielen, Trapattoni schickte jedoch Didi Hamann als vierten aufs Feld. Aus dem klaren 5:2-Sieg der Bayern wurde am Grünen Tisch ein 0:2.

1996

Winnie Schäfer hat als Trainer des Karlsruher SC in den 90er-Jahren viel erreicht, legendär bleibt beispielsweise das 7:0 gegen den FC Valencia im Uefa-Pokal. Ein Jahr später jedoch wechselte Schäfer beim Spiel KSC gegen Leverkusen den nicht minder legendären Sergej Kiriakow als den einen Ausländer zu viel ein. Folgen hatte das keine: Das 1:4 blieb ein 1:4.

1996

Ein Spiel war es nur, für das Klaus Augenthaler den damaligen Bayern-Coach Franz Beckenbauer vertreten musste. Und dann das: Gegen Fortuna Düsseldorf wechselte „Auge” gleich vier Mal, erlaubt waren damals aber nur drei. Der Fortuna machte das nichts aus: kein Protest, es blieb beim 2:2.

1998

Der nächste Star-Trainer im Wechselfehler-Reigen: Otto Rehhagel. Beim Spiel seines 1. FC Kaiserslautern gegen den VfL Bochum schickte auch er den unerlaubten vierten Ausländer aufs Spielfeld. Da Bochum das Auswärtsspiel mit 3:2 gewann, folgte kein Protest. Und weil Rehhagel mit dem FCK gerade als Aufsteiger Meister geworden war, konnte ihm der Fehler damals wenig anhaben.

2021

Mittlerweile sind fünf Spielerwechsel erlaubt, auch im DFB-Pokal, wo der VfL Wolfsburg und Preußen Münster aufeinandertreffen. Doch Wölfe-Trainer Mark van Bommel reicht das nicht, er nimmt in der Verlängerung eine sechste Einwechslung vor. Der 3:1-Sieg der Wolfsburger wird nachträglich mit einem 0:2 gewertet, der VfL ist ausgeschieden.

2022

Nach dem Wechselfehler der Bayern gegen den SC Freiburg macht sich Manchester-City-Trainer Pep Guardiola vor dem Champions-League-Halbfinale gegen Atletico Madrid über die Münchner lustig. Der Taktikfuchs präsentiert in einer Pressekonferenz seinen nicht ganz ernst gemeinten Match-Plan: „Ich denke zu viel nach und denke mir dumme Taktiken aus. Gegen Atletico werde ich eine unglaubliche Taktik anwenden: Wir spielen mit zwölf Mann!”