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Leichtathletik

Diskus-Recken setzen erste Tokio-Marken

Kienbaum / Lesedauer: 3 min

In Kienbaum hat die deutsche Diskuswurf-Elite einen ersten Wettkampf absolviert. Dabei ragte ein Wattenscheider heraus.
Veröffentlicht:24.02.2021, 16:41

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Gut eine Woche nach den Damen haben auch die deutschen Diskus-Männer ihren ersten offiziellen Wettkampf der Leichtathletik-Saison absolviert. Doch anders als bei den Frauen, bei denen Claudine Vita vom SC Neubrandenburg gewonnen hatte, lief es diesmal für den Sportclub nicht nach Wunsch.

Bei der „offiziell vermessenen Leistungsdiagnostik” im Bundesleistungszentrum in Kienbaum, der als erster großer Test für die nationale Diskuswurf-Elite galt, blieb für SCN-Mann Tim Ader nur der letzte Platz. Was den 21-Jährigen aber viel mehr wurmte, war die Weite – bescheidene 52,76 Meter standen am Ende im Protokoll. „Das war einfach nur schlecht, da braucht man nicht lange drum herum zu reden. Das ist nicht mein Anspruch und nicht mein Leistungsniveau”, sagte er. Man müsse den Wettkampf jetzt genau analysieren und dann aber auch abhaken. „Das werden wir tun und dann nach vorn schauen”, sagte der Neubrandenburger, dessen großes Ziel in dieser Saison die U23-EM im Sommer in Norwegen ist.

Ambitionierter sind indes die Saisonziele von Daniel Jasinski. Der Wattenscheider gewann das kleine Wurfmeeting, das unter strengen Hygieneregeln ausgetragen wurde, mit guten 65,21 Metern. Der Olympiadritte von 2016 hatte bei einem Winterwurf zuletzt vor drei Jahren so weit geworfen. „Mein Ziel ist definitiv die Olympiateilnahme in Tokio”, sagte er dem Internetportal leichtathletik. Jasinski hatte sich in der Vergangenheit mit einigen Verletzungen herumplagen müssen. Jetzt habe er seit Dezember nahezu ohne Probleme trainieren können – der passable Start in die Olympiasaison soll für den Wattenscheider aber lediglich der Anfang gewesen sein. In diesem Jahr warf weltweit bisher nur der Schwede Simon Pettersson (66,32) weiter als Jasinski.

Olympiasieger Christoph Harting fehlte in Kienbaum

Auch die anderen deutschen Bewerber um eine Fahrkarte für Tokio zeigten sich in Kienbaum bereits gut in Form. Clemens Prüfer vom SC Potsdam, Deutscher Meister 2020, stieg gleich mit einer neuen persönlichen Bestweite ein. Der ehemalige Neubrandenburger schleuderte die zwei Kilogramm schwere Scheibe auf 63,77 Meter. Die alte Marke stand bei 63,76.

Ebenso zufrieden war David Wrobel, mit 64,24 Metern Erster der deutschen Jahresbestenliste 2020, mit seinem ersten Auftritt in dieser Saison. Mit 62,89 Metern wurde der Athlet vom SC Magdeburg Dritter. „Für mich war wichtig, dass der Ellenbogen hält”, sagte er. Wrobel, WM-Teilnehmer in Doha 2019, hatte sich im vergangenen Jahr einer Operation am Ellenbogen unterziehen müssen.

Nur Platz vier in dem Klassefeld, in dem nur Olympiasieger Christoph Harting und Henning Prüfer fehlten, blieb dem Magdeburger Martin Wierig. Der Deutsche Meister von 2019 bestritt nach mehr als einem Jahr Pause wieder einen Wettkampf und kam auf 61,86 Meter. „Damit bin ich natürlich nicht zufrieden. Es gibt noch viel zu tun”, schrieb er auf Instagram.