StartseiteSportHeftiger Gegenwind für Ex-TSG-Manager Bornemann

Fußball-Oberliga

Heftiger Gegenwind für Ex-TSG-Manager Bornemann

Neustrelitz / Lesedauer: 3 min

Vor mehr als vier Jahren trennten sich die Wege des jetzigen Fußball-Oberligisten TSG Neustrelitz und des damaligen Sportdirektors Oliver Bornemann. Die Neustrelitzer haben gute, aber auch nicht so gute Erinnerungen an diese Zeit.
Veröffentlicht:15.11.2018, 10:32

Artikel teilen:

Endet die einst so erfolgreiche Beziehung zwischen dem heutigen Fußball-Oberligisten TSG Neustrelitz und dem damaligen Sportlichen Leiter Oliver Bornemann in einer Schlammschlacht? Bornemann ist inzwischen Sportdirektor beim Regionalligisten FC Rot-Weiß Erfurt und versucht mit seinen Entscheidungen, den thüringischen Traditionsverein vor einem drohenden Untergang zu bewahren.

Sportlich läuft es für den Drittligaabsteiger nach dem Neuanfang in der Sommerpause ziemlich gut – momentan rangieren die Rot-Weißen auf Platz drei in der Tabelle, finanziell kämpft der Insolvenzverwalter Volker Reinhardt mit Hochdruck ums Überleben.

Über die Arbeit Bornemanns in Erfurt berichtete der Nordkurier unlängst mit einem Rückblick auf seine TSG-Zeit, die im Gewinn der Regionalligameisterschaft gipfelte. In Neustrelitz, wünscht man dem ehemaligen Sportlichen Leiter der TSG für seine aktuelle Arbeit in Erfurt zwar „viel Erfolg und alles Gute“, doch sieht die einstige Zusammenarbeit mit anderen Augen.

Trainer und Spieler verantwortlich für Erfolg

TSG-Vizepräsident Klaus Mewes weist darauf hin, dass Bornemann selbst „am Regionalliga-Aufstieg 2012 sowie am Gewinn des Landespokals kaum einen eigenen Anteil hatte, war er doch erst kurz zuvor als Sportlicher Leiter eingesetzt worden und hatte in dieser Funktion eine intakte, eingespielte Mannschaft vorgefunden“.

Auch die anschließenden Erfolge wie die Meistersaison in der Regionalliga inklusive der Drittliga-Relegation sei „vor allem den damaligen Trainern Rastislav Hodul und Thomas Brdaric sowie in allererster Linie den TSG-Spielern, die in jenen Jahren auf dem Rasen standen“ zu verdanken.

„Klar“, und das gibt Mewes offen zu, „hatte Herr Bornemann bei einigen neuen Spielern ein glückliches Händchen, was unserer Mannschaft ganz sicher gut zu Gesicht stand“.

Doch dieses glückliche Händchen wurde aus Neustrelitzer Sicht auch zu einem ziemlich teurem. „Herr Bornemann hat im Namen der TSG immer wieder Neuverpflichtungen von Spielern vorgenommen, deren Vergütung über ihre fußballerischen Qualitäten und noch viel weiter über unseren finanziellen Möglichkeiten lagen“, berichtet Mewes.

„Diese Vorgänge waren ein ganzes Stück für die Etatprobleme der TSG in den Folgejahren mitverantwortlich.“ Außerdem hätten nicht „ein paar Fehlentscheidungen“ nach Bornemanns Amtszeit zur sportlichen Talfahrt und zum Regionalliga-Abstieg geführt, „sondern ein zwingend notwendiger und ziemlich rabiater Sparkurs, um den Verein finanziell vor dem Untergang zu bewahren“.

Ebenso sieht man in Neustrelitz Bornemanns Aussage „die TSG auch heute noch im Herzen“ zu tragen, eher skeptisch.

Von den Aufgaben als Sportchef entbunden

„Mit dem gescheiterten Aufstieg in die 3. Liga endete 2014 auch Oliver Bornemanns Elan für die TSG Neustrelitz“, erinnert sich Mewes. „Er begann, Ausschau nach Höherem zu halten, erschien als gewähltes Mitglied kaum mehr zu den Präsidiumssitzungen, ließ seine Aufgaben als Sportlicher Leiter liegen und wurde bald gar nicht mehr gesehen“.

Die TSG-Verantwortlichen suspendierten Bornemann, der wenig später auch sein Sponsoring für die TSG
und seine Vereinsmitgliedschaft kündigte, daraufhin von seinen Aufgaben als Sportchef.

„Im heimischen Parkstadion wurde Herr Bornemann seither nur ein einziges Mal gesehen – und zwar auf Einladung der Gastmannschaft, die in seinem Hotel logiert hatte“, so der TSG-Vizepräsident. Dieser betont aber auch, dass er mit seinen Ausführungen weit davon entfernt sei, „eine Schlammschlacht loszutreten, doch wollen wir als Verein eben einige Dinge aus unserer Sicht darstellen“.