Nach 16 Tagen Dauerbeschallung hat es auch der letzte verstanden: China ist böse, die Russen dopen alle ihre Sportler und der Bob-Sport wurde nur für uns Deutsche erfunden, damit wir im Medaillenspiegel besser dastehen. Diese Olympischen Winterspiele in China wurden von der Politik überstrahlt, sodass der Sport kaum eine Chance hatte, sich in den Vordergrund zu stellen. Und das ist schade.
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Denn sportlich hatte Peking einiges zu bieten: Überraschungserfolge, Rekorde für die Ewigkeit und bittere Niederlagen. So wie Olympia eben sein sollte. Das Drama um die russische Eiskunstläuferin Kamila Walijewa alleine hatte schon ausreichend Stoff für einen TV-Mehrteiler.
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Doch über allem schwebte stets der ermahnende Zeigefinger, dass es eigentlich eine Schande sei, Olympia in einem Land zu feiern, das zeitgleich grausam gegen Minderheiten vorgeht und seine eigene Bevölkerung überwachen lässt.
Olympia gleicht eher einer Polit-Talkshow als einer Sportveranstaltung
Der gemeine Fernsehzuschauer bekam so öfter eine Politik-Talkshow zu sehen als sportliche Wettkämpfe, wenn er ARD oder ZDF einschaltete. Dopingskandal hier, chinesische Propaganda da und ein bisschen Corona zwischendurch.
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Nun steht schon das nächste sportliche Großereignis an, die Fußballweltmeisterschaft in Katar. Die Vorzeichen stehen schlecht, dass da endlich mal wieder der Sport im Vordergrund steht.