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Hansa Rostock

Neubrandenburger Fußballer lebt seinen Traum

Rostock / Lesedauer: 3 min

Schon unter dem damaligen Hansa-Trainer Pavel Dotchev trainierte Oliver Daedlow erstmals bei den Profis mit. Nun erhält der 19-Jährige eine neue Chance – und will sie nutzen.
Veröffentlicht:06.01.2020, 19:13

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Grauer Himmel, immer wieder prasselt minutenlang der Regen auf den grünen Rasen. Doch, egal wie grau der Himmel auch sein mag, ganz egal wie viel Liter Regen noch den Weg gen Boden findet – Oliver Daedlow ist das gerade völlig schnurz. Denn für den 19-jährigen Neubrandenburger gibt es seit Tagen im Prinzip nur noch sonnige Momente.

Seit dem 2. Januar mischt Daedlow munter bei den Profi-Fußballern von Hansa Rostock mit, bestreitet zusammen mit ihnen die komplette Rückrundenvorbereitung auf die Dritte Liga. Und kommt damit der Erfüllung seiner Träume ein gewaltiges Stück näher.

„Einen Profivertrag unterschreiben und irgendwann mal im Ostseestadion kicken“, so der gebürtige Neubrandenburger. Doch dafür heißt es jetzt ordentlich Gas geben. Schon im November 2018 wurde Daedlow erstmals zu den Hansa-Profis beordert, damals noch unter Trainer Pavel Dotchev.

Anfang der Saison den Mittelfuß gebrochen

Nach dem Trainerwechsel Anfang 2019 durfte der frühere Jugendspieler des 1. FC Neubrandenburg 04 (bis zur B-Jugend) auch hin und wieder unter dem neuen Coach Jens Härtel mittrainieren, bis sich der 1,80 Meter große Mittelfeldspieler bei genau einem dieser Auftritte Anfang der Saison den Mittelfuß brach.

Daher hat Daedlow auch nur sieben der insgesamt bisher 16 Oberligaspiele für die zweite Mannschaft der Rostocker bestritten. Dort spielt Daedlow seit dem Sommer des Vorjahres, nachdem er insgesamt drei Jahre lang in der B- und A-Jugend für die Hanseaten die Töppen schnürte und sogar eine Saison in der Bundesliga (B-Jugend) kickte.

Es dauerte knapp sieben Wochen, bis Daedlow nach dem Fußbruch auch wieder auf dem Rasen ein Teil der „Zweiten“ sein konnte und mit seinen Leistungen mitverantwortlich dafür war, dass sich die Elf von Trainer Axel Rietentiet nach einer grandiosen Hinrunde auf Platz zwei der Oberligatabelle wiederfindet.

Pieckenhagen rief eine Woche vor Weihnachten an

Und seine eigenen Leistungen scheinen keine schlechten gewesen zu sein, denn Trainer Härtel deutete schon Ende November an, dass er Daedlow gerne bei der kompletten Rückrundenvorbereitung dabei hätte. Amtlich wurde es aber erst, als Hansas Sportvorstand Martin Pieckenhagen eine Woche vor Weihnachten diese Botschaft telefonisch übermittelte.

Daedlow legte Sonderschichten während seines Heimaturlaubs bei der Familie in Neubrandenburg ein, um sich bestmöglichst auf seine große Chance vorzubereiten – absolvierte so einige Läufe und auch Kraftübungen. Am 2. Januar war es dann endlich soweit und die Vorbereitung begann.

„Es ist schon alles ein Stück weit intensiver und auch schneller“, so Daedlow mit einem Fazit nach den ersten Tagen, „ich bin abends ziemlich k.o. und gehe früh schlafen“. Er fühlt sich aber wohl im Kreise der Profis, vor allem Kapitän Marcus Kolke oder auch Verteidiger Nico Neidhardt sprechen viel mit ihm, helfen, wo sie nur können. „Aber auch die anderen sind total nett“.

Trainer hat lobende Worte für den Youngster übrig

Beeindruckt ist Daedlow zudem von den Fertigkeiten eines Nik Omladics. „Der ist echt stark am Ball, sehr wendig und hat ein gutes Auge für den richtigen Pass“. Zu seinen eigenen Stärken zählt der Youngster die Athletik und die Zweikampfstärke, sieht jedoch beim Torabschluss noch gewaltig Steigerungspotenzial.

Vielleicht holt sich Daedlow diese ja jetzt beim Training mit den Profis, die gestern für ein einwöchiges Trainingslager nach Belek (Türkei) aufbrachen. Und möglicherweise hat Trainer Jens Härtel dann nach dem Camp noch weitere lobende Worte übrig.

„Oliver hat sich in den ersten Tagen ganz gut gemacht. Es ist zu sehen, dass er nach seinem Wechsel in den Herrenbereich nochmal einen Sprung nach vorne gemacht hat. Jetzt liegt es an ihm, sich im Training zu zeigen.“