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Manipulationsverdacht

Strafanzeige! Fußballspiel hat juristisches Nachspiel

Malchow / Lesedauer: 2 min

Der Manipulationsverdacht bei der Oberligapartie zwischen dem Malchower SV und der TSG Neustrelitz schlägt bundesweit Wellen. Die Staatsanwaltschaft prüft den Fall.
Veröffentlicht:12.03.2019, 06:52

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Die Oberligapartie des Malchower SV gegen die TSG Neustrelitz hat ein juristisches Nachspiel. Am vergangenen Freitag waren einem Malchower Spieler 1000 Euro angeboten worden, wenn er in der ersten Halbzeit dafür sorgen würde, dass sein Verein zwei Tore kassiere. Der Kicker habe das Angebot ausgeschlagen und sofort seinen Trainer Sven Lange informiert, sagte MSV-Fußballchef Bernd Klein dem Nordkurier. Verein und Spieler hätten sich nichts zu schulden kommen lassen. „Es spricht für den Spieler, dass er sich gleich bei uns gemeldet hat, als das Angebot kam“, so Klein.

Bei dem betroffenen Fußballer handelt es sich nach Informationen des Nordkurier um den tschechischen Torwart Filip Hnup. Bei der 1:4-Niederlage gegen die TSG kassierte der MSV im ersten Durchgang wirklich zwei Treffer – aber: Diese zwei Gegentore waren „sauber, für den Torwart nicht haltbar“, wie Beteiligte übereinstimmend sagten.

Kassierte Tore waren „sauber”

„Das Spiel ist per Video aufgenommen worden, es sind Tore, wie wir sie in dieser Saison oft bekommen, nach individuellen Fehlern von Abwehrspielern“, sagte Trainer Lange. In den Blickpunkt gerät mehr und mehr der Spielerberater Hnups. Er soll dem Torwart vor dem Spiel die SMS mit dem 1000-Euro-Angebot geschickt haben. Bei dem Spielerberater handelt sich um den Tschechen Jan Hornik, der laut Internetplattform transfermarkt.de mit Nordine Guendouze sowie Chris Fromanger zwei weitere MSV-Fußballer betreut. Hornik ist auch mit anderen Trainern von Fußballklubs aus der Region in Kontakt.

Nach Nordkurier-Recherchen soll Hornik noch am Freitagabend ein kurzes Gespräch mit Trainer Sven Lange gehabt und dabei das 1000-Euro-Angebot als „Spaß“ abgetan haben. Lange soll das Gespräch sofort beendet haben.

Staatsanwaltschaft prüft Verdacht auf Straftat

Der MSV wird bei der Polizei Strafanzeige stellen. Ob sich diese gegen den Spielerberater richtet, war am Montag noch unklar. „Wir werden uns dazu beraten. Was da passiert ist, ist eine Sauerei, die der Verein nicht zu verantworten hat“, sagte Bernd Klein.

Hellhörig geworden ist mittlerweile auch die Staatsanwaltschaft Neubrandenburg. Oberstaatsanwalt Andreas Lins erklärte, dass man prüfe, ob bei diesem Vorgang der Anfangsverdacht einer Straftat bestehe. Dann würde die Behörde Ermittlungen einleiten.

Erwin Bugar, Präsident des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV), erklärte, dass das Sportgericht des Verbandes die Ermittlungen aufgenommen habe. Zudem werde der NOFV Strafanzeige stellen. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) ist ebenfalls informiert worden.