Unbekannte haben am vergangenen Wochenende Flugblätter mit ausländerfeindlichen Inhalten in die Briefkästen von Templiner Bürgern gesteckt. Sie richten sich pauschal gegen Flüchtlinge. In reißerischer Aufmachung mit einem stilisierten Menschen, der ein Messer zum Angriff erhebt, und jeder Menge Blut werden die Templiner unter der Überschrift „Chemnitz ist überall” aufgefordert, sich gegen „eine Bluttat nach der anderen” durch sogenannte Schutzsuchende zu wehren. Die anonym gebliebenen Autoren bezogen sich auf eine Messerattacke vom 26. August in Chemnitz, bei dem ein 35-jähriger Deutscher getötet und zwei weitere Personen verletzt wurden. Tatverdächtig sind drei ausländische Männer.
Überprüfung erfolgt
Bei der Polizei in der Uckermark ist die Flugblatt-Aktion bekannt. Angaben von Dienstgruppenleiter Stefan Hahlweg zufolge haben mehrere Bürger die Polizei informiert. Erkenntnisse, dass es sich um einen strafrechtlich relevanten Tatbestand handelt, gebe es bislang noch nicht. Allerdings sei der Vorfall den Organen des Staatsschutzes zur genaueren Überprüfung übergeben worden.
Wer hinter der Aktion steckt, sei nicht bekannt, ebenso, wie viele Templiner betroffen sind. Auch die Tatsache, die Flugblätter über die Briefkästen der Bürger zu verteilen, sei keine Straftat. Dennoch könnten sich Bürger, die den Verdacht hegen, dass solche Flugblätter illegal sind, jederzeit an die Polizei wenden.