StartseiteRegionalUckermarkÖlige Brühe nach Großfeuer im Abwasserkanal

Umweltproblem befürchtet

Ölige Brühe nach Großfeuer im Abwasserkanal

Templin / Lesedauer: 2 min

Nach einem Brand auf dem Gelände eines Templiner Schrotthändlers geben ölverschmierte Flüssigkeiten in einem Gullischacht Rätsel auf.
Veröffentlicht:28.09.2018, 12:34

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Drei Monate nach dem verheerenden Brand im Templiner Gewerbegebiet befürchten Anlieger, dass schadstoffbelastetes Löschwasser in einen Abwasserkanal gelangt sein könnte. Den Betroffenen war aufgefallen, dass nach dem Löscheinsatz eine ölige Flüssigkeit in einem Gullischacht stand. Weil sie schädliche Auswirkungen auf die Umwelt befürchten, wandten sich an die Behörden.

Entwarnung gegeben

Jörg Schubert, Leiter des Landwirtschafts- und Umweltamtes im Landkreis Uckermark, bestätigte, dass in der Behörde am 30. Juli eine Anzeige eingegangen ist. Auch Bernd Riesener, Verbandsvorsteher des Zweckverbandes Wasserversorgung und Abwasserentsorgung der Westuckermark (ZVWU), informierte darüber, dass er mit seinen Mitarbeitern bereits aktiv war. Nach ersten Untersuchungen schließen beide ein Umweltproblem aus.

So sei festgestellt worden, dass es sich bei der Flüssigkeit nicht um ölhaltige Substanzen, sondern um sogenannten Faulschlamm handelt. Bei sehr warmer Witterung würden Abwässer dazu neigen, einen solchen Schlamm zu bilden. Auf dem Wasser schwimme dann ein Film, der zwar genauso schillert wie Öl, aber kein Öl ist, erklärte der Amtsleiter.

Separates Leitungssystem

Bernd Riesener indes konnte ausschließen, dass mit Öl und Schadstoffen belastetes Löschwasser in das zentrale Entwässerungssystem gelangt sein könnte. Mitarbeiter des Verbandes hätten noch am Brandtag vorsorglich die Regenentwässerungsleitung im Gewerbegebiet mit sogenannten Absperrblasen verschlossen. Die Flüssigkeiten, die nach dem Brand in der Leitung standen, seien abgepumpt und im Klärwerk entsorgt worden. Darüber hinaus sei festgestellt worden, dass die Entwässerungsleitungen auf dem Gelände des Schrotthandels nicht an die zentrale Regenentwässerung angeschlossen sind.

Unterlagen unvollständig

Offen bleibe indes die Frage, wohin die Tausende Liter Löschwasser abgeflossen sind. Noch sei nicht klar, woher die Leitung des betroffenen Schachtes kommt beziehungsweise wohin sie führt, so Jörg Schubert. In seiner Behörde würden Unterlagen, aus denen die Lage von Leitungen hervorgeht, nur unvollständig vorliegen. Die Behörde habe daher die angeschlossenen Unternehmen gebeten, Pläne des Entwässerungssystems zur Verfügung zu stellen.