Völlig geschwächt hatte ein Bahnmitarbeiter den Seeadler Mitte Juli an der Strecke Berlin-Stralsund gefunden. Offensichtlich zu schwach, sich in die Lüfte zu erheben, saß das Jungtier auf einem Sommerweg. Helfer der Nechliner Feuerwehr und der uckermärkische Artenschutzbeauftragte Torsten Blohm retten das Tier und brachten es zur Naturschutzstation Woblitz bei Lychen.
Dort päppelte Paul Sömmer den Greifvogel auf, bis er fliegen konnte. Jetzt war es an der Zeit, ihn in die Freiheit zu entlassen. Gemeinsam mit dem Anklamer Biologen Christian Scharnweber suchte er ein passenden Lebensraum. Sie fanden ihn 150 Kilometer von der Naturschutzstation Woblitz entfernt am Stettiner Haff.
Ideale Bedingungen für den Vogel
Nun ist die junge Seeadler-Dame gerettet. Den Ornithologen der Uckermark und Mecklenburg-Vorpommerns gelang es, diesem Exemplar der streng geschützten Art eine neue Chance zu geben. Am Peenestrom hat der Greifvogel ideale Nahrungsbedingungen. Auf der anderen Seite des Haffs liegt die Region mit der in Europa größten Anzahl brütender Seeadlerpaare, erzählt Scharnweber. Besser hätte es der Nechliner Seeadler wohl nicht treffen können.
Über den Nechliner Adler kommt er fast ins Schwärmen: „Ein wunderbares Tier, das sich leicht in die Luft erhebt, mit Kraft und sehr wendig in die Höhe schraubt. Ein sehr schöner Vogel.“