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Abhärtung

44-Jähriger taucht mit Frau und Kind im Eiswasser ab

Naugarten / Lesedauer: 2 min

Der gebürtige Pole Jakub Rabizo gehört zu den ganz Harten. Der Mann aus Naugarten badet am liebsten, wenn der See vor der Haustür Minusgrade hat.
Veröffentlicht:06.01.2020, 08:38

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Als Jakob Rabizo vor ein paar Jahren nach Naugarten zog, brachte sein neues Grundstück eine Annehmlichkeit, die der 44-Jährige immer mehr zu schätzen weiß. Er braucht seitdem nämlich nur noch maximal zwei Minuten, bis er am See ist. „Und da muss ich schon ganz langsam gehen”, setzt der Familienvater scherzhaft hinzu. Dass er fortan immer Badewasser in unmittelbarer Nähe hat, war nicht nur im Sommer toll für ihn, wie er sagt. Der stellvertretende Konzertmeister der „Preußen” steigt nämlich ganzjährig ins kühle Nass, ist also immer noch feste dabei. Aktuell hat der Naugartener See minus 1 Grad Celsius zu bieten. Fast schon zu warm für einen Eisbader wie ihn, witzelt der an der Stettiner Musikakademie ausgebildete Mann. Mit seiner Leidenschaft angesteckt hat der gebürtige Pole inzwischen fast die ganze Familie. Auch der elfjährige Sohn und seine Frau folgen ihm allabendlich, wenn es die Zeit erlaubt – „manchmal sogar schon früh morgens.”

Ohne Baby

Nur dem sieben Monate alten Baby der Rabizos bleibt die Prozedur bislang erspart. „Wir haben uns ausgiebig belesen und herausgefunden, dass man nicht unter vier Jahren mit dem Eisbaden beginnen sollte.” Das Nesthäkchen hat also noch über drei Jahre Gnadenfrist. Und auch dann muss er natürlich nicht zwangsläufig dem Rest der Sippe folgen, wie der Vater schnell versichert: „Das beruht auf Freiwilligenbasis.”

Was die positiven Auswirkungen des winterlichen Spektakels anbelangt, ist Jakub Rabizo des Lobes voll. Ihnen blieben durch die Abhärtung fiese Krankheiten erspart, ist der auch als Musikschullehrer und Chordirigent tätige Mann überzeugt.

Erkältung schnell los

„Unser Großer war kürzlich ein bisschen erkältet. Da habe ich zu ihm gesagt: Geh trotzdem rein. Schlimmer werden kann es kaum noch. Und was soll ich sagen: Zwei Tage später war er Husten und Schnupfen wieder los.” Was die Verweildauer im eiskalten Nass anbelangt, preist der Uckermärker die magische Zahl drei an. „Drei Minuten sollen wohl eine heilsame Wirkung haben”, gibt Jakub Rabizo wider, was Experten so sagen.

Wer damit beginne, müsse sich natürlich langsam herantasten, sagt er mit Blick auf mögliche Interessenten. Auch sein Sohn habe es behutsam angegangen, erst bis zu den Knien, dann bis zur Hüfte rein. „Aber jetzt ist er meist der Erste, der bis zum Hals drin steht”, spart der Papa nicht mit Lob für seinen Großen, auch vor seiner Frau zieht er den Hut. Sie hatte nach der Geburt des Jüngsten allerdings auf ärztlichen Rat hin etwas warten müssen, bis sie sich ihren Lieben beim Eisbaden anschloss.