Ökolandbau in Templin
Ackern unter Solarmodulen in Templin
Templin / Lesedauer: 1 min
Blühstreifen sollten künftig auf 30 Hektar unter drehbaren Freiflächen-Solarmodulen gedeihen, die in Abständen von bis zu 18 Metern in Nord-Südrichtung voneinander aufgestellt würden, sodass zwischendrin – dort wo der Boden mit 35 Bodenpunkten noch am nährstoffreichsten ist, auch ganz normale Landwirtschaftsmaschinen durchfahren könnten. Der Ökolandbaubetrieb von Gut Netzow hat für einen 70-Hektar-Schlag bei Dorettenhof (Templin) den Bau einer innovativen Freiflächensolaranlage geplant.
Wissenschaftlich begleitet
Die Module könnten während der Bodenbearbeitung und Ernte senkrecht gestellt werden. So könnte auf 40 Hektar auch künftig Ackerbau betrieben werden. Gemeinsam mit dem ZALF (Zentrum für Agrarlandschaftsforschung) sollen Studien betrieben werden, wie die teilweise verschatteten Flächen unter den Solarmodulen auch künftig sinnvoll landwirtschaftlich genutzt werden können. Jakob Michel schwebt vor, dort den Auslauf für mobile Hühnerställe anzulegen. Auf zehn Hektar würde das ZALF seine Experimente durchführen.
Antrag steht nicht auf Tagesordnung
Das Projekt hat in den Fachausschüssen der Templiner Stadtverordnetenversammlung bislang allerdings noch keine positive Resonanz erfahren. Auf der Tagesordnung der Sitzung am 30. September steht der Antrag, einen Aufstellungsbeschluss für einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan zu fassen, ebenfalls nicht.
Handreichungen zur Bewertung abgewartet
In der Angst, landwirtschaftliche Nutzfläche auf lange Sicht der Lebensmittelproduktion zu entziehen, hatten die Ausschussmitglieder Projekte zu Freiflächen-PV-Anlagen zurückgestellt. Sie wollten warten, bis ihnen Landkreis und Regionale Planungsgemeinschaft Kriterien zur Bewertung solcher Vorhaben geliefert haben und was die Novelle des Erneuerbaren Energiegesetzes bringt.