Seit dem 4. April haben die Bauarbeiter wieder einmal auf der Neubrandenburger Straße (B198) in Prenzlau Einzug gehalten. Hans-Dieter Thiemke, dessen Hotel „Wendenkönig“ direkt am westlichen Ende des voll gesperrten Bauabschnittes liegt, hat nichts dagegen, dass gebaut wird. Sein Verständnis ist allerdings arg begrenzt, dass wochentags bereits gegen 16 Uhr der Feierabend auf der Baustelle eingeläutet wird und sich an den Wochenenden dort überhaupt nichts dreht: „Offensichtlich hätte dieses in der Ausschreibung gleich verankert werden müssen, um die Bauzeit im Interesse der Anwohner deutlich zu verkürzen."
Zumutung für Anwohner
Das anvisierte Bauende „voraussichtlich 8. Mai“ sei eine Zumutung für die unmittelbaren Anwohner aber auch für jene, die jetzt den Umleitungsverkehr ertragen müssten. Als Hotelier spüre er bereits, dass einige Gäste gar nicht erst anreisen beziehungsweise zu ihm finden würden. Die offizielle Umleitung erfolge über Klinkow. Mutige mit Ortskenntnis würden auch den Bruchweg als kürzeren Umweg nehmen, was er angesichts des Zustandes dieser Strecke niemanden empfehlen würde.
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„Seit der Eröffnung unseres Hotels im Jahr 1994 ist es bereits die 7. Vollsperrung, mit deren Auswirkungen wir zurecht kommen müssen“, ist Hans-Dieter Thiemke ungehalten. Um die Corona-Zeit wirtschaftlich zu überstehen, habe er bereits den Betrieb auf „Hotel Garni“ umgestellt. „Aufgrund der Baustelle haben wir uns dazu durchgerungen, unser Hotel über die Osterfeiertage zu schließen.“
Er bedaure es sehr, dass die Situation der Menschen vor Ort, der Gewerbetreibenden, die zugleich Arbeitgeber sind, so wenig bei der Planung und Durchführung von Baumaßnahmen Berücksichtigung finden würden, für sie nicht mitgedacht werde. Gerade nach der schwierigen Corona-Zeit, die die Gastronomie- und Hotelbranche im besonderen Maße betroffen hat.