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Judentum in Templin

Blumen gegen das Vergessen

Templin / Lesedauer: 1 min

Am Platz der zerstörten Gedenktafel für jüdisches Leben in Templin haben Bürger ein Zeichen gesetzt, damit Erinnerung wachgehalten wird.
Veröffentlicht:22.02.2021, 18:27
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Die Integrations- und Demokratiebeauftragte des Landkreises Uckermark Tamara Gericke hat die Zerstörung der Gedenktafel, die an jüdisches Leben in Templin erinnern sollte, verurteilt. Am Freitag, dem 19. Februar, hatte die Stadt Templin den Fall von Vandalismus zur Anzeige gebracht, der sich dieses Mal gegen eine Gedenkstätte der Erinnerungskultur richtete.

Mit Rosen gemahnt

Noch am Sonnabend hatte Tamara Gericke an dem Gedenkort für die ehemalige Synagoge in der Berliner Straße an der Stadtmauer einen Blumenstrauß niedergelegt. Schon vor ihr hatte ein Bürger der jüdischen Tradition folgend einen Stein am Davidstern auf dem Altstadtpflaster abgelegt. Mit solchen Steinen wird Toten Ehre erwiesen und Schutz symbolisiert. Andere hatten mehrere weiße Rosen abgelegt, die Inschrift der zerstörten Tafel zu Papier gebracht und an die Mauer geheftet. Der Vorfall in Templin zeige, wie wichtig es ist, die Erinnerung wachzuhalten und aufzuklären, sagte die Integrationsbeauftragte.

Gedenktafel als Jugendprojekt

Die Evangelische Kirchengemeinde Templin erinnerte daran, dass die Gedenktafel im Rahmen eines Jugendprojektes des Gymnasiums Templin unter Leitung von Religionslehrer Holger Losch entstanden war. Damit sollte auch an den 9. November 1938 erinnert werden, als unzählige Synagogen in Deutschland angezündet wurden. Jan Lahusen vom Gemeindekirchenrat kündigte an, dass Templiner Christen gemeinsam mit der Stadt für eine Erneuerung der Tafel sorgen wollen.