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Verbandsübung

Brandschützer dreier Landkreise proben Ernstfall auf Ex-Schießplatz

Prenzlau / Lesedauer: 2 min

Wenn in der Tangersdorfer Heide ein Feuer aus dem Ruder läuft, kommen Brandschutzeinheiten der Uckermark, des Barnim und der Oberhavel helfen.
Veröffentlicht:12.03.2022, 17:31

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Aus drei Richtungen sind am Sonnabend Marschverbände der Feuerwehren nach Lychen geströmt. Dort absolvierten die Brandschutzeinheiten der Landkreise Uckermark, Barnim und Oberhavel eine gemeinsame Übung, die als potenzielles Einsatzszenario einen Wald- und Heidebrand in der Tangersdorfer Heide zum Hintergrund hatte. Bei dem Areal handelt es sich um einen ehemaligen Schießplatz des sowjetischen Militärs, das heute noch stark mit Munition belastet ist.

Wie Einsatzleiter Sebastian Erdmann mitteilte, handelte es sich in erster Linie um eine Alarmierungs- und Marschübung. Brandschutzeinheiten werden immer dann zusammengezogen, wenn Großschadensereignisse oder Katastrophen einen Großteil der Bevölkerung bedrohen, beziehungsweise erhebliche Sachwerte oder die Umwelt gefährdet sind. Die Brandschutzeinheiten setzen sich zusammen aus Einsatzkräften der örtlichen Feuerwehren mit ihrer jeweiligen Technik, zum Beispiel Tanklöschfahrzeuge, Gruppenlöschfahrzeuge oder Sonderfahrzeuge wie Schlauchwagen. Im Alarmfall fahren sie zu vorgegebenen Sammelräumen, um dann im Verband zum jeweiligen Einsatzgebiet zu verlegen. In allen drei Landkreisen wurden die Einheiten um 8 Uhr alarmiert, gegen 11.30 Uhr waren die letzten Kräfte in Lychen eingetroffen.

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Für Martin Buse war die Übung eine Premiere. Er hat gerade die Leitung der Brandschutzeinheit Uckermark von seinem Vorgänger Einhard Brosinski übernommen und führte 62 Feuerwehrleute auf 22 Fahrzeugen nach Lychen. Aus dem Barnim nahmen 60 Kameraden mit 18 Fahrzeugen teil, 18 waren es auch aus dem Landkreis Oberhavel. Auf den Fahrzeugen saßen 69 Kameraden.

An der Übung nahmen auch Fachberater teil, die die Feuerwehrleute auch bei einer realen Großschadenslage unterstützen würden. So übernahm Oberstleutnant Marko Blankenburg mit seinen Bundeswehrangehörigen als Leiter der Kreisverbindungskommandos in der Uckermark eine Beobachterfunktion. Auch Polizisten sowie Forstbedienstete verfolgten den Übungsverlauf.

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Um die Feuerwehrleute auf ein potenzielles Einsatzszenario in der Tangersdorfer Heide vorzubereiten, informierte Lychens Stadtförster Hilmar Alexandrin, der selbst seit 30 Jahren Feuerwehrmann ist, über die Geschichte des Schießplatzes und seine militärische Nutzung nach dem Zweiten Weltkrieg. Mitarbeiter des Munitionsbeseitigungsdienstes des Landes Brandenburg zeigten, was von der Gewehrmunition über Granaten bis hin zu Bomben auf dem Platz bereits gefunden und beseitigt wurde.

Um einen Eindruck vom Bewuchs und der Topografie der Tangersdorfer Heide zu bekommen, rollten zum Abschluss der gemeinsamen Übung die Feuerwehrfahrzeuge im Verband durch einen Korridor, der bereits von Munition beräumt wurde.