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Corona-Protest am Unteruckersee soll lauter werden

Prenzlau / Lesedauer: 2 min

Doreen Mechsner hofft, dass sich mehr Menschen trauen, ihre Meinung zu sagen. Am 27. Juni lädt sie in Prenzlau zur Kundgebung ein.
Veröffentlicht:24.06.2020, 05:27

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Seit mehreren Wochen laden Uckermärker zum stillen Corona-Protest an den Unteruckersee ein. Das nächste Treffen der Initiative um Therapeutin Doreen Mechsner findet am Sonnabend, dem 27. Juni, ab 15.30 Uhr neben dem LAGA-Spielplatz statt. Trotz einiger Lockerungen im Alltag möchten die Organisatoren nicht verstummen. Denn noch gäbe es zu viele Ungereimtheiten und unausgesprochene Fragen bei Corona, wie die Fergitzerin versichert: „Wir sind keine Eintagsfliege. Es wird auch nach den Ferien an jedem 2. Samstag im Monat einen öffentlichen Meinungsaustausch mit uns geben.”

Fragen stellen

Im Mittelpunkt stehen sollen Fragen wie „Wie geht es dir mit Corona?” und „Was ist für dich (un)stimmig”. Die vierfache Mutter sorgt sich aktuell beispielsweise um das Denunziantentum, das in Zusammenhang mit den Auflagen um sich greife. „Ich erlebe erstmals auch wieder, dass Menschen Angst haben, ihre Meinung zu sagen – weil sie um den Job oder weil sie Reaktionen in ihrem Umfeld fürchten. Das finde ich schlimm.” Doch da helfe, so die 47-Jährige, nur reden.

Mikrofon ist da

Am Sonnabend soll es erstmals eine „Speakers Corner” geben, also einen Redeort mit Mikrofon, an dem jeder, der mag, Texte und/oder Gedichte vortragen kann, die ihn berührt, fasziniert, inspiriert, alarmiert haben. „Und natürlich singen wir auch wieder, zum Beispiel das Lied von den vielen kleinen Leuten an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun und die Welt verändern können.”

Doreen Mechsner hofft, dass diesmal mehr Menschen den Mut haben, sich zu ihnen gesellen statt nur ängstlich aus der Ferne zu beobachten.

Zahlen rechtfertigen das nicht

„Denn das Corona-Thema ist so groß, dass dahinter zurzeit ganz unbemerkt wichtige Entscheidungen einfach durchgewunken werden. Solange Menschen käuflich sind, ist es schwer mit der gelebten Demokratie. Die Coronazahlen rechtfertigen das alles nicht. Ich will, dass wir hinschauen und hinterfragen und auch laut Fragen stellen und erwarte, dass wir angehört werden und vernünftige und durchdachte Antworten bekommen und keine Worthülsen.”

Am 28. Juni finden zeitgleich noch zwei weitere Corona-Kundgebungen in Prenzlau statt, der Uckermark Kurier berichtete.