StartseiteRegionalUckermark▶ Erdgeschichte im Templiner Bürgergarten erlebbar (mit Video)

Wissenschaftlicher Lehrpfad

▶ Erdgeschichte im Templiner Bürgergarten erlebbar (mit Video)

Templin / Lesedauer: 2 min

Die „Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters” sorgt wieder für Schlagzeilen. Sie hat in der Stadt einen Evolutionsweg verwirklicht.
Veröffentlicht:05.06.2020, 12:17

Artikel teilen:

Der Templiner Bürgergarten, das Naherholungsgebiet der Stadt für Einwohner und Gäste, ist um eine Attraktion reicher. Am Freitag, dem 5. Juni, haben Mitglieder des Vereins „Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters Deutschland” (FSM) und Vertreter der Stadt einen Evolutionsweg eingeweiht. Auf einem Lehrpfad von einem Kilometer Länge wird dort auf 20 Schautafeln die Theorie der 4100 Millionen Jahre währenden Entwicklung des Lebens auf der Erde populärwissenschaftlich dargestellt.

Keine Berührungsängste

Die Idee für einen solchen Evolutionsweg hatte der Förderkreis der Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) im Rhein-Main-Gebiet entwickelt. Der Templiner Verein hat von ihm eine Lizenz erworben, um einen solchen Weg in der Stadt zu installieren, informierte Bruder Spaghettus alias Rüdiger Weida, Vorsitzender des FSM. Obwohl die weltanschauliche Gemeinschaft angesichts seiner Ansichten in der Öffentlichkeit nicht unumstritten ist – erinnert sei an monatelange Auseinandersetzungen um eine Gleichbehandlung, mit Schildern auf die sogenannte Nudelmesse der Kirche in Templin in der Stadt hinzuweisen –, zeigt Bürgermeister Detlef Tabbert (Die Linke) keine Berührungsängste. „Wichtig ist doch der Inhalt. Die Evolutionstheorie ist wissenschaftlich erwiesen. Deshalb haben wir aus zwei Gründen die Idee unterstützt. Erstens vermittelt der Lehrpfad viele interessante Informationen zur Entwicklung des Lebens auf der Erde und verbindet dabei Geschichte, Biologie oder Geografie. Und zweitens kann man sich im Bürgergarten auf einem Kilometer Länge die komplette Erdgeschichte erwandern oder erlaufen”, sagte er.

Einer von drei Wegen in Deutschland

Rüdiger Weida hob bei der Einweihung die gute Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und dem städtischen Wirtschaftshof hervor. Er und seine Begleiterinnen Cornelia Weida alias Elli Spirelli und Sylke Wienold mit Vereinsnamen Tini Tortellini zeigten sich erfreut, in Templin den mittlerweile dritten Evolutionsweg in Deutschland verwirklicht zu haben. Der Pastafari wies darauf hin, dass mit den Firmen Metallbau Fritz und Rieck Beschriftungen zwei einheimische Unternehmen das rund 5000 Euro teure Projekt umgesetzt haben.

Unverständnis über Vandalismus

Einen Wermutstropfen gab es allerdings. Leider schätzen offenbar nicht alle Menschen das, was im Bürgergarten entstanden ist. Eines der Schilder ist bereits beschmiert und ein zweites verbogen worden. „Das ist bedauerlich”, so Rüdiger Weida.