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Spendenaktion für Lebensretter

Ex-Prenzlauer verlieren ihr Zuhause

Prenzlau / Lesedauer: 3 min

Die Sarodniks stehen nach dem Feuer in Ueckermünde ohne alles da, schlimm vor allem für den Sohn. Doch in ihrer alten Heimat tut sich etwas.
Veröffentlicht:15.07.2019, 17:36

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Josephine und Caroline Sarodnik stehen sich seit ihrer Kindheit sehr nah. Selbst als die ältere der beiden Schwestern mit ihrem Mann David von Prenzlau nach Ueckermünde zog, riss der Kontakt nicht ab. Im Gegenteil, die Geburt des kleinen Fabrice intensivierte ihn sogar noch. Die 24-jährige Josephine geht in ihrer Rolle als Tante seitdem total auf. Man kann sich daher vorstellen, wie groß der Schock war, als sie am Wochenende von der Tragödie erfuhr, die Caroline (29) und ihrer Familie widerfahren ist. Bei einem Großbrand ging in der Nacht zu Sonntag das Heim der Sarodniks in Flammen auf. Die drei lebten dort in der obersten Etage eines Mehrgeschossers, der seit dem Feuer komplett unbewohnbar ist.

Kein Alltag da

20 Familien verloren in der Platte über Nacht ihr Dach übern Kopf. Zwei Tage nach der Katastrophe kann von Alltag noch gar keine Rede sein, sagt Josephine Sarodnik. Ihr tut von Herzen leid, ihre Schwester so leiden zu sehen. Besonders gerührt hat sie aber des Schicksal ihres kleinen Neffen. Als der unmittelbar nach dem schlimmen Geschehen bei ihr zu Besuch weilte, erzählte der Knirps unter Tränen, dass nicht nur seine ganzen Matchbox-Autos, sondern auch die neuen Schulsachen nebst Mappe verbrannt seien. „Jetzt hat er total Angst, ohne Material in der zweiten Klasse zu stehen“, berichtete die Kreisstädterin dem Uckermark Kurier.

Alles ist verbrannt

Und damit nicht genug, auch alle Kleidungsstücke und Möbel der Familie sind nicht mehr existent. Diese wird man über kurz oder lang vermutlich ersetzen können. Was für immer verloren ist, sind die persönlichen Dinge der Sarodniks wie zum Beispiel die Fotoalben. Doch die Familie hält zusammen und blickt nach vorn. Josephine Sarodnik hat deshalb unverzüglich eine Spendenaktion ins Leben gerufen. In den sozialen Netzwerken wurde der Aufruf bereits vielfach geteilt. Die junge Frau ist überrascht, wie groß die Anteilnahme am Schicksal der Brandopfer ist.

Hilfe verdient

„Natürlich sehe ich in erster Linie, dass meine Lieben heil aus dieser Katastrophe rausgekommen sind“, sagt die Prenzlauerin. Aber sie weiß auch, dass deren Leben irgendwann wieder in normalen Bahnen laufen muss. Und sie ist überzeugt, dass ihre Schwester und ihr Schwager alle erdenkliche Hilfe verdient haben. „Sie wurden in der Not nämlich zu Lebensrettern“, verrät die kleine Schwester.

Zwei Leben gerettet

Weil zwei alte Damen in ihrem Aufgang nicht mehr aus eigener Kraft das verqualmte Haus hatten verlassen können, „nahmen sie die Frauen Huckepack und haben sie rausgetragen“, erzählt Josephine Sarodnik berührt: „Ich fürchte, dass die Nachbarinnen meiner Schwester sonst verbrannt wären.“ Spenden für die tapfere, kleine Familie können in Prenzlau in der Kinder-Service-Stelle am Georg-Dreke-Ring 93 abgegeben werden. Sachen, die doppelt eingehen, werden an die anderen Betroffenen weitergegeben. Was besonders nötig ist, kann man telefonisch bei der Familie selbst erfragen: 0152 51713055