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Fittes Rentnerpaar bereist im Wohnmobil die Welt

Haßleben / Lesedauer: 4 min

Karola Golz erobert mit ihrem Mann gern fremde Länder. Die Endsechziger aus Haßleben sind geimpft und dank Übersetzungs-Apps auch sprachlich fit.
Veröffentlicht:13.12.2021, 12:35

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Noch steht das Wohnmobil winterfest gemacht unterm Carport von Familie Golz. Aber in Gedanken sind die Eheleute aus Haßleben schon wieder auf Reisen. Als Rentner genießen die beiden Uckermärker die Freiheit, selbst über ihre Zeit bestimmen zu können. Nicht einmal die Coronakrise hat den Bewegungsradius von Karola Golz und ihrem Mann eingeschränken können. Die 68-Jährige versichert dem Uckermark Kurier, dass sie auch 2021 wieder viele tolle Camping-Touren unternommen hätten.

Den größten Eindruck hinterließ in diesem Jahr der mehrwöchige Trip durch Skandinavien, erzählt die pensionierte Chefsekretärin, die viele Jahre lang im Vorzimmer des ökonomischen Direktors der Schweinemastanlage ihres Heimatdorfes beschäftigt war. Für das uneingeschränkte Urlaubsvergnügen hatten sich die Golz' sogar frühzeitig impfen lassen. „Weil wir unbedingt wieder in die Ferne ziehen wollten, sind wir im Frühsommer für die Spritze bis nach Frankfurt/Oder gefahren. In der Uckermark gab es damals keine freien Termine mehr.” In Schweden habe ihr Impfstatus dann zwar niemanden interessiert, resümiert die agile Endsechzigerin; aber an der Grenze nach Norwegen mussten die beiden Globetrotter ihren Cov-Pass vorzeigen.

Keine Masken, keine Kontrollen

Einmal im Land sei dann allerings von Coronaeinschränkungen nichts mehr zu merken gewesen, wundert sich die Haßlebenerin: „Keine Masken, keine Kontrollen.” Das Highlight dieser Reise sei die Besteigung der Preikestolen gewesen. Die Felsplattform ragt 604 Meter über den Lysefjord und garantiert einen sensationellen Ausblick. Der Aufstieg gehört zu den berühmtesten Bergtouren Norwegens, und Karola Golz erzählt, dass sie vorab von vielen gewarnt worden seien. „Letztlich haben wir es aber als gar nicht so strapaziös empfunden. Von Vorteil war vermutlich unser guter Fitnesszustand”, resümiert die Camperin. Dieser komme nicht von ungefähr, sondern fuße auf dauerhafter sportlicher Betätigung, wie die Uckermärkerin einräumt.

+++ Die Korbschlittenfahrt auf Madeira – Spaß für die ganze Familie +++

Selbst zu Hause steigt das Paar fast täglich aufs Rad und erkundet die nähere Umgebung. „Bei ganz schlechtem Wetter gehen wir wenigstens spazieren. Aber raus müssen wir auf jeden Fall.”

Mobilität im Alter

Diese Mobilität komme ihnen nun mit steigendem Alter enorm zu Gute. Während andere Menschen kaum noch den Weg zur nächsten Einkaufsstätte schaffen, beratschlagen die Golz', welche Herausforderung sie sich als nächstes suchen. Auf der Hitliste ganz oben steht aktuell Madeira. Die Eheleute würden auf der portugiesischen Insel zu gern mal im Korbschlitten mit 50 km/h die Berge runtersausen. Getreu dem Motto „Wer rastet, der rostet” denkt Karola Golz nicht im Traum daran, sich schon aufs Altenteil zurückzuziehen. „Es gibt noch so viel Schönes zu entdecken, das nehmen wir mit”, bekräftigt sie schmunzelnd.

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2022 wollen sie ihr Wohnmobil unbedingt nach Dänemark lenken. „Was uns gar nicht reizt, ist aber beispielsweise Amerika. Da müssen wir nicht hin.” Gefragt, wie es in aller Welt mit der Verständigung klappt, räumt die Rentnerin ein, dass sie ein kleines bisschen Französisch und Englisch könnten: „Aber wirklich nur ein paar Worte. Den Rest übernehmen die Übersetzungs-Apps im Handy. Die sind genial. Man spricht den deutschen Satz ins Mikrofon, wenig später hört ihn das Gegenüber dann in seiner Muttersprache. Auf diesem Weg habe wir in einer Autowerkstatt sogar unsere Reparaturwünsche in Auftrag geben können. Das erleichtert das Reisen natürlich enorm.” Ebenso wie der Umstand, dass sie stets ihr Bett dabei haben. „Man bleibt dort, wo es einem gerade gefällt. Das ist wunderbar.” Am schönsten aber sei, dass sie und ihr Mann trotz längst "überstandener” Goldener Hochzeit immer noch ein gutes Team sind und sich die Neugier aufs Leben bewahrt haben. Dieses Glück sei längst nicht allen vergönnt, ist der zweifachen Mutter bewusst.