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Gerswalder Jugendliche testen „Glashaus”-Angebote

Uckermark / Lesedauer: 3 min

Welche Möglichkeiten haben Kinder und Jugendliche, um sich für ihre Interessen und Wünsche stark zu machen? In Gerswalde haben sich Vereine für mehr Jugendbeteiligung zusammengetan.
Veröffentlicht:20.11.2022, 15:34

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Ganz für sich hatten 22 junge Leute aus Gerswalde und Umgebung das „Glaushaus“ in Prenzlau bei einer vom Netzwerk „Jugend (ge)fragt“ organisierten Exkursion. Zu diesem neuen, geförderten Netzwerk gehören vier Vereine: JuKU (Junge Kultur in der Uckermark), Libken e. V., der Gerswalder Sportverein und der Verein Haus Hausdorf. Ihr Thema: Jugendbeteiligung und der Aufbau von Strukturen, damit junge Menschen sich einbringen und mitwirken können. Ihre gemeinsame Auffassung: Es mangele an Möglichkeiten für die Jugendlichen, sich für ihre Interessen und Wünsche stark zu machen. Zwar gebe es Angebote, die jedoch nicht reichten. Fragen müsse man auch, ob diese Inhalte bieten, die sich junge Menschen in Gerswalde wünschen.

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„Um das herauszufinden, organisieren wir Dorfwerkstätten“, erklärte Nina Parker von JuKu. „Die erste hat in Gerswalde stattgefunden, weitere sollen an anderen Orten folgen.“ Durch die Exkursionsangebote wolle man direkt in Kontakt mit Kindern und Jugendlichen kommen. Sophie aus Gerswalde, die am Sonnabend mit nach Prenzlau gefahren war, musste nicht lange überlegen, was sie ziemlich cool in ihrem Wohnort finden würde: „Dass für immer eine Skaterbahn auf dem Sportplatz ist, ausprobiert haben wir schon mal eine.“ Das kann sich Clara, die in Mittenwalde wohnt, auch super vorstellen. „Und einen Jugendraum“, schickte Sophie hinterher. Clara und sie gehen zusammen in eine Klasse so wie auch Johanna und Anna, beide aus Temmen. Es sei etwas anderes, sich in der Schule zu sehen, als sich in der Freizeit zu treffen, so die Mädchen. Sie waren begeistert von den Angeboten im „Glashaus“.

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„Dieser Ort ist ein positives Beispiel dafür, was passieren kann, wenn man jungen Menschen Räume gibt“, so Hannes Mayer. Er ist der Mann von Nina Parker. Im Mai 2021 trug die Idee des Berliner Clubbetreibers und Kulturmanagers Dimitri Hegemann Früchte. Zusammen mit einer Reihe von Unterstützern und der Berliner Happy Locals GmbH rief er in Prenzlau einen Club ins Leben, den junge Leute selbst entwickeln, in dem sie sich treffen, ausprobieren und kreativ entfalten können und in den eine Bildungsmanufaktur integriert ist. Was sich seitdem in den Räumen eines ehemaligen Autohauses auch durch vielfältige Förderung entwickelt hat, kann sich sehen lassen. Beschleunigt durch die Gründung des Vereins Glashaus Prenzlau e. V.

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„Hier ist jeden Tag Betrieb“, so Wendela Dreusch-Loman, gemeinsam mit Annika Rixen Geschäftsführerin. Sie lobte das Engagement von jungen Leuten, die sich in diese Selbstorganisation einbringen. Der 21-Jährige Fynn Sommer ist einer von ihnen. „Wir sind zwölf Leute im Komitee, organisieren Ausstellungen, verschiedene Veranstaltungen im Café, Sportevents, richten Partys aus. Eines unserer Motive: Zeitgemäße Angebote für junge Leute zu schaffen, damit die Verbindung zu ihrer Heimat bleibt, wenn sie die Schule verlassen.“