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Herrchen von Ben wehrt sich gegen Vorwurf der Veruntreuung

Prenzlau / Lesedauer: 3 min

Steve Hollubetz hat 2021 viel Geld gespendet bekommen, um seinen kleinen Hund Ben behandeln zu lassen. Doch dann war plötzlich nichts mehr zu hören.
Veröffentlicht:12.01.2022, 18:17

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Ende letzten Jahres wusste Steve Hollubetz noch nicht, wie sein kleiner Mischling die nächsten Tage überstehen soll. Nach einem Bandscheibenvorfall hatte der acht Jahre alte Rüde die gelähmten Hinterbeine hinter sich hergezogen, der Uckermark Kurier berichtete. Das 31-jährige Herrchen berichtete der Redaktion damals von den Qualen, die der kranke Vierbeiner durchlitt. Diese Schilderungen ließen unsere Leser nicht kalt. Vor allem ein Video, das zeigte, wie gehandicapt der kleine Ben war, berührte die Herzen vieler Menschen. In der Folge gingen bei dem arbeitslosen jungen Hundebesitzer tausende Euro für die medizinische Versorgung in der Tierklinik Rostock ein. Steve Hollubetz war total überwältigt und sagte der Heimatzeitung Mitte Dezember 2021 zu, sich sofort zu melden, wenn er mit dem kleinen Racker zur Visite fährt, damit alle, die an seinem Schicksal teilhaben wollten, weiter im Bilde sind.

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Doch diese Information ließ zur Verwunderung vieler Spender auf sich warten. Im Nachgang wurden sogar Stimmen laut, die dem Besitzer Unehrlichkeit unterstellten. Nachbarn des jungen Mannes mutmaßten sogar, dass dieser das gesammelte Geld verprassen werde und vor allem, dass er für den schlechten Gesundheitszustand seines Hundes selbst verantwortlich sei. In dem Telefonat war von mangelndem Freilauf, Futter und vor allem Misshandlungen des Tieres die Rede. Diese Unterstellung wies der Prenzlauer empört von sich. Er tue alles für Ben, versicherte der junge Mann. Und auch die Verzögerungen bei der Behandlung des Kleinen könne er erklären, so Steve Hollubetz auf Nachfrage. Anhand von Screenshots konnte er glaubhaft belegen, dass das Gros der gespendeten Summe noch gar nicht zur Auszahlung gekommen war.

Gesperrte Summe

Als Grund dafür benannte der Uckermärker die Weigerung des Zahlungsdienstleisters, das gesamte Geld verfügbar zu setzen. Private Transaktionen in dieser Höhe hätten wohl gesonderter Bedingungen bedurft, habe man ihm in der Folge mitgeteilt, ließ der Uckermärker wissen. Mehrere Wochen lang musste Steve Hollubetz um die gesperrte Summe kämpfen. Jetzt trudeln die Euro aber nach und nach bei ihm ein.

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Ben konnte deshalb zu Wochenbeginn schon den Ärzten in der Hansestadt vorgestellt werden. Diese unterzogen den Vierbeiner unter Narkose einer CT-Untersuchung und weiteren Tests. Dafür wurden bereits mehrere hundert Euro von ihm bezahlt.

CT wird nun ausgewertet

Nach deren Auswertung wird dann feststehen, wie es mit dem kranken Hund weiter geht. Bens Herrchen sammelt derweil alle Quittungen und Unterlagen, um lückenlos beweisen zu können, was er mit dem Spenden gemacht hat und vor allem, dass diese Gelder ausschließlich dem Tier zugute gekommen sind. Sollte nicht alles benötigt werden für die Therapie seines Vierbeiners, dann will der Kreisstädter den Rest an einen Tierschutzverein weitergeben. Er versprach abschließend, regelmäßig über den Gesundungsprozess zu berichten und die Leser weiter auf dem Laufenden zu halten. Die ersten Fotos schoss er noch im Untersuchungszimmer der Klinik.