„Man sieht sie kaum.“ Diese Reaktion ist öfters zu hören, wenn man Anwohner und Nachbarn am Georg-Dreke-Ring in Prenzlau auf das Rentner-Ehepaar aus der RTL-Sendung anspricht, die jüngst Protagonisten der Doku-Soap „Vera unterwegs“ geworden sind. In der Sendung sprachen sie darüber, wie unwohl sie sich in ihrer Prenzlauer Wohnung fühlen, wohin sie vor zwei Jahren aus Armutsgründen gezogen waren – weit weg von ihren Familienangehörigen in Baden-Württemberg. RTL-Moderatorin Vera Int-Veen hatte dem Ehepaar versprochen ihnen zu helfen. Doch mit ihrer Botschaft vor Millionen von Fernsehzuschauern, wer in Prenzlau lebe, sei arm dran, hatte sie heftige Proteste ausgelöst.
Rentner-Ehepaar getroffen
Die beiden Eheleute aus Ludwigsburg bei Stuttgart wohnen immer noch in der Kreisstadt. Das Angebot, zurück nach Baden-Württemberg zu ziehen, konnten sie nicht wahrnehmen. Wie sich herausgestellt hat, ist das Paar lediglich innerhalb des Stadtviertels umgezogen. An zwei Tagen haben Reporter des Uckermark Kurier an der Wohnungstür des Ehepaares im Dreke-Ring geklingelt und geklopft. Am Freitagnachmittag machte Andrea dann tatsächlich die Tür auf.
Angebot ausgeschlagen
Eine angebotene Wohnung in Baden-Württemberg hätte das Ehepaar ausgeschlagen, weil sie in einem schlechten Zustand gewesen sei und seit langer Zeit nicht mehr renoviert worden war, sagte die Rentnerin. Zudem habe die Wohnung im dritten Stock gelegen und weil ihr Ehemann unter gesundheitlichen Problemen leide, sei diese Option ausgefallen. RTL habe dem Ehepaar aber in Aussicht gestellt, weiter nach einer Wohnung zu suchen.
Sehnsucht nach Familie bleibt
Statt in den Süden zog das Ehepaar deshalb innerhalb Prenzlaus um. An ihrer neuen Adresse im Prenzlauer Dreke-Ring hätten sie nun einen Mietvertrag über zwei Jahre abgeschlossen, berichtete Andrea. Die Pläne, nach Ablauf dieser Frist wieder in Richtung Süden, und damit näher zur Familie zu ziehen, bestünden indes weiterhin.
Nachbarn bemängeln fehlenden Kontakt
Es sei traurig, dass die beiden Rentner keinen Kontakt zu anderen im Haus hätten, meinte eine Nachbarin – ansonsten hätte man ja daran arbeiten können, dass die beiden ein besseres Bild von Prenzlau bekommen. Die meiste Zeit scheinen sich die beiden in ihrer Wohnung aufzuhalten. „Die siehst du knapp“, so der Kommentar der Nachbarin. Sie selbst wohne seit mehr als 20 Jahren in ihrer Wohnung am Dreke-Ring und fühle sich dort wohl.